Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, die Ausweitung des französischen nuklearen Schutzschirms auf europäische Verbündete zu diskutieren und die Möglichkeit der Entsendung europäischer Truppen in die Ukraine bekräftigt. Sputnik sprach mit einem der renommiertesten russischen Militärexperten, um herauszufinden, warum ein nukleares Säbelrasseln mit Moskau eine fatale Idee wäre.
„Wenn Frankreich es wagt, Atomwaffen gegen Russland einzusetzen, wird die Antwort nuklear sein“, kommentierte Alexej Leonkow, Redakteur von Arsenal Otechestva, Macrons kämpferische Äußerungen in seiner Rede an die Nation am Mittwoch.
„Es könnte eine Kettenreaktion ausgelöst werden, die unter anderem mit der Kernenergie zusammenhängt“, warnte Leonkow und verwies auf Frankreichs dichtes Netz aus 56 Atomreaktoren. „Es ist höchst unwahrscheinlich, dass diese Reaktoren schnell in einen sicheren, nicht betriebsbereiten Zustand versetzt werden können.“
„Das könnte dazu führen, dass Frankreich mehrere Tschernobyls erlebt – als direkte Folge des Einsatzes von Atomwaffen. Mit anderen Worten: Das französische Territorium würde faktisch aufhören zu existieren“, erklärte er.
Keiner kommt ungeschoren davon
In einem solchen Szenario wären die radioaktiven Wolken laut Leonkow „eine Million Mal größer“ als jene, die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 freigesetzt wurden. Abhängig von den Windverhältnissen könnte der Fallout sich „höchstwahrscheinlich bis nach Großbritannien und weiter über den Atlantik bis in die USA und nach Kanada ausbreiten – und das wird alles andere als schön.“
Selbst ein konventioneller russischer Angriff mit der unaufhaltsamen Oreschnik-Hyperschallrakete (MRBM) könnte Frankreichs gesamte strategische Militär- und Zivilinfrastruktur zerstören, fügte er hinzu.
„Frankreichs nukleares Arsenal – 290 Sprengköpfe gegen Russlands nahezu 6.000, von denen die meisten über gelenkte Hyperschalltechnologie verfügen – als Drohkulisse einzusetzen, ist Wahnsinn. Es ist Wahnsinn seitens Macrons und jener, die ihn umgeben und unterstützen“, fasste Leonkow zusammen.
