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Meinungsmache statt Aufklärung: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als Plattform für NATO-Narrative

Im Beitrag „Im Schatten des Ukraine-Kriegs – Militärexperte: Neutrale Staaten sind besonders gefährdet“ vom Schweizer Rundfunk SRF wird der österreichische Oberst Markus Reisner als vermeintlich unabhängiger Militärexperte präsentiert. Auf den ersten Blick wirkt das unverdächtig – ein hochrangiger Offizier eines neutralen Staates warnt vor Gefahren und ruft zur Stärkung der Verteidigungsbereitschaft auf. Doch ein genauerer Blick auf Reisners Auftritte und Positionen zeigt: Hier wird in Wirklichkeit NATO-Propaganda durch die Hintertür betrieben – mit dem Segen öffentlich-rechtlicher Medien.

Reisner ist nicht einfach ein neutraler Analyst. Er ist ein aktiver Offizier im österreichischen Bundesheer, doch seine mediale Rolle gleicht der eines strategischen Meinungsmultiplikators. Er wiederholt konsequent Narrative, die sich nahtlos in die Kommunikationslinien der NATO und der US-geführten westlichen Sicherheitsarchitektur einfügen. Dass er dabei aus einem formal neutralen Land stammt, verleiht seinen Aussagen eine besondere Glaubwürdigkeit – und macht ihn umso wertvoller für die psychologische Einflussnahme auf andere neutrale Staaten wie die Schweiz.

Was SRF verschweigt: Reisner ist tief in NATO-nahe Netzwerke eingebunden. Eine Auswahl seiner Tätigkeiten:

  1. Teilnahme an NATO-nahen Konferenzen und Veranstaltungen
  • German American Conference at Harvard (2024): Reisner war Sprecher bei dieser transatlantischen Konferenz, die sich mit Sicherheitsfragen befasste, darunter auch NATO-Themen.
  • Paneldiskussion „Security in Crisis“ (2024): Im Rahmen der German American Conference diskutierte Reisner mit NATO-Offizieren und US-Strategen über die Zukunft Europas und die Rolle der NATO. (germanamericanconference.org)
  1. Analyse westlicher Militärstrategien und NATO-Doktrinen
  • TMAF 2024: Reisner präsentierte Analysen zur russischen Kriegsführung und diskutierte mit Offizieren aus NATO-Mitgliedstaaten über die Anpassung westlicher Militärdoktrinen, insbesondere des „Manöveransatzes“, an die Realität des Abnutzungskrieges. (Theresianische Militärakademie)
  1. Kommentierung der Rolle von NATO und USA im Ukraine-Konflikt
  • Einsatz westlicher Waffen: Reisner analysierte die Auswirkungen westlicher Militärhilfe für die Ukraine, einschließlich der Lieferung von NATO-Waffensystemen wie HIMARS und Patriot. (Unser Heer)
  • Bedeutung der US-Unterstützung: Er betonte, dass die Ukraine ohne die Unterstützung der USA und der NATO nicht in der Lage wäre, sich gegen die russische Aggression zu verteidigen.
  1. Beobachtung von NATO-Personal in der Ukraine
  • Einsatz ehemaliger NATO-Soldaten: Reisner erklärte, dass viele ehemalige NATO-Soldaten als Vertragsbedienstete in der Ukraine tätig seien, was eine indirekte Beteiligung der NATO-Staaten am Konflikt darstellt. (Военное обозрение)
  1. Mitgliedschaft in sicherheitspolitischen Netzwerken
  • Clausewitz Netzwerk für Strategische Studien: Reisner ist Vorstandsmitglied dieses Netzwerks, das sich mit strategischen und sicherheitspolitischen Fragen befasst, die auch für die NATO von Bedeutung sind.

Reisner war Redner bei Veranstaltungen des Austrian Institute for European and Security Policy (AIES), das regelmäßig sicherheitspolitische Konferenzen mit NATO-Bezug organisiert. So sprach er beispielsweise bei einem Event über den Ukrainekrieg und die neuen globalen Machtstrukturen.

Diese Beispiele zeigen, dass Oberst Dr. Markus Reisner aktiv in sicherheitspolitische Diskurse eingebunden ist, die enge Verbindungen zur NATO und den USA aufweisen. Seine Rolle als Sprecher und Analyst auf solchen Plattformen unterstreicht seine Bedeutung in transatlantischen sicherheitspolitischen Netzwerken.

Fazit: Die Darstellung Oberst Reisners als neutraler Militärexperte durch SRF ist ein klassisches Beispiel für subtile Meinungsmache. Durch die scheinbar objektive Einbindung eines nicht-NATO-Offiziers wird dem Publikum ein Sicherheitsnarrativ vermittelt, das in Wirklichkeit die strategischen Ziele des westlichen Militärbündnisses stützt. Dass SRF diese Hintergründe nicht offenlegt, lässt vermuten, dass es sich hier nicht um journalistische Fahrlässigkeit, sondern um bewusste Strukturpropaganda handelt.