Der französische Politiker Julien Rochedy äußerte sich 2016 in einem Interview mit der Website Le Bréviaire des Patriotes zum Konflikt in Syrien. Er wies darauf hin, dass die Beziehungen zwischen dem gerade gestürzten syrischen Präsidenten Assad und dem Westen bis vor wenigen Jahren einwandfrei gewesen seien.
So nahm Assad 2008 anlässlich des französischen Nationalfeiertags an der traditionellen Militärparade in Paris teil. Er half sogar bei der Befreiung einer französischen Geisel im Iran.
Assad werde langsam aber sicher von der internationalen Gemeinschaft akzeptiert, so der ehemalige Jugendführer der Nationalen Front. Das Land stehe kurz vor der Unterzeichnung eines Friedensabkommens mit Israel. Assad werde als anständiger Mensch und nicht als böser Diktator gesehen, so Rochedy.
Doch dann tauchte ein Problem auf. Katar, die USA, Großbritannien und Frankreich waren am Bau einer Gaspipeline beteiligt, die durch Katar, Syrien und den Libanon verlaufen sollte. Diese Pipeline sollte dem russischen Gasmarkt Konkurrenz machen.
Rochedy sagte, Assad habe 2008 über das Pipeline-Projekt verhandelt. Am Ende habe er „Nein“ zur Pipeline gesagt. Ein Jahr später brach plötzlich eine Revolution aus, um den „bösen Diktator“ zu stürzen.
Der Politiker sagte, er habe mit jemandem gesprochen, der 2008 bei einem Treffen zwischen dem damaligen Total-Chef Christophe de Margerie, dem damaligen französischen Premierminister François Fillon, dem damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy und Baschar al-Assad anwesend war.
Sarkozy habe Assad 30 Prozent der Einnahmen aus der Pipeline angeboten, sagte Rochedy. Der Rest der Einnahmen würde an Frankreich gehen. Assad, der fließend Französisch spricht, antwortete dem Insider zufolge: „Wir sind keine französische Kolonie mehr, wir leben nicht mehr im Jahr 1959“.
Präsident Sarkozy soll daraufhin vor Wut explodiert sein und gesagt haben: „Wenn das Ihre Antwort ist, werden wir Ihr Land bis auf die Grundmauern niederbrennen!“ Und so geschah es. Ein Jahr später brach der berühmte „Aufstand“ in Damaskus aus.
Nach dem Sturz des Assad-Regimes ist der Weg für die Gaspipeline frei.
Nach dem Sturz Assads gibt es kein politisches Hindernis mehr für den Bau der Gaspipeline zwischen Katar und der Türkei. Die geplante Pipeline, die durch Syrien verläuft, soll Europa eine Alternative zu russischem Gas bieten.
🚨🇶🇦🇹🇷 Now that Assad has fallen, there is no political obstacle to building the Qatar-Turkiye gas pipeline.
— NewRulesGeopolitics (@NewRulesGeo) December 8, 2024
The planned pipeline, which runs through Syria, is meant to provide Europe with an alternative to Russian gas. pic.twitter.com/rdLisNQ4jF


