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Neue alte Feinde

Neue alte Feinde

Die Bombardierung Serbiens fußte ideologisch auf überwunden geglaubten anti-slawischen Ressentiments.

von Rudolf Hänsel

Drei neuere deutsche Zeitungsbeiträge sind für den seit über einem Jahr in Belgrad lebenden Wissenschaftler und Psychologen Rudolf Hänsel Anlass, die noch immer bestehenden gravierenden Vorurteil gegenüber Menschen aus slawischen Ländern endlich auszuräumen. Am 12. Juni 2021 schrieb Dagmar Henn für RT.DE einen Gastbeitrag mit dem Titel „Instrumentalisierung der Geschichte — Bibi Jar und der Untermensch im Slawen“. Sie bezog sich dabei auf eine Debatte im deutschen Bundestag zum Überfall auf die Sowjetunion (1). Zwei Tage später schrieb Hartmut Sommerschuh, der verantwortliche Redakteur der Umweltsendereihe „Ozon“ in der Berliner Zeitung einen aufsehenerregenden Artikel mit dem Titel „Der ungesühnte Chemiekrieg gegen Serbien: Wer verurteilt endlich die NATO?“ (2). Am 15. Juni mahnte der außenpolitische Experte der Partei Bündnis 90/Die Grünen Cem Özedmir die „Wertegemeinschaft“ der NATO in RT.DE: „Putin setzt auf ‚Eskalation‘ und ‚Terrorismus‘“ (3). Diese drei Zeitungsbeiträge und die außergewöhnlichen Stellungnahmen der deutschen Nobelpreisträgerin Herta Müller, des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg und des deutschen Botschafters in Serbien Thomas Schieb zur Rechtmäßigkeit des völkerrechtswidrigen US-NATO-Aggressionskriegs gegen Serbien 1999 stimmten den Autor sehr nachdenklich und veranlassen ihn zu der Forderung, das Bild des „slawischen Untermenschen“ endlich aus dem deutschen Bewusstsein zu löschen!

„Der ungesühnte Chemiekrieg gegen Serbien: Wer verurteilt endlich die Nato?“

Sommerschuh stellt in der Berliner Zeitung bereits im Vorspann seines Artikels die diskussionswürdige Frage: „Ist mit dem