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Opfer des Kalten Krieges

Opfer des Kalten Krieges

Anfang Februar 1959 kamen alle neun Mitglieder einer Ski-Wandergruppe im Ural zu Tode. Was der Gruppe unter Leitung des Studenten Igor Djatlow zustieß, ist bis heute nicht aufgeklärt. Der Fall sticht durch mehrere Auffälligkeiten hervor: Die Teilnehmer starben spärlich bekleidet im Schneetreiben, teilweise barfuß und weit entfernt von ihrem großflächig aufgeschnittenen Zelt, einige Kleidungsstücke waren radioaktiv verstrahlt. Damalige sowjetische Ermittlungen wurden schnell beendet. Viele Hinweise legen nahe: Die Wanderer wurden Opfer des Kalten Kriegs. Unklar bleibt, von welcher Seite die Täter stammten.

In Russland hat der Fall inzwischen legendären Status. Die vielen offenen Fragen der Katastrophe laden seit Jahrzehnten zu Spekulationen ein und haben zahlreiche Erklärungsversuche hervorgebracht. Im Jahr 2019 nahmen sogar die zuständigen Behörden in Jekaterinburg die Ermittlungen wieder auf. Auch in anderen Ländern fasziniert das Rätsel um die Djatlow-Gruppe viele Menschen. Reihenweise Bücher wurden zum