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Pepe Escobar: Putin, Iran und China lassen atomare Bomben fallen, Trump hat gerade gegen BRICS verloren

In diesem explosiven Gespräch enthüllt der geopolitische Analyst Pepe Escobar, wie Russland, China und Iran – das neue „Primakow-Dreieck“ – eine gemeinsame Front gegen Washingtons Eskalationspolitik bilden. Während die USA unter Donald Trump erneut auf Konfrontation mit Iran setzen und sogar einen Angriff erwägen, bereiten sich die drei BRICS-Schwergewichte strategisch auf eine mögliche Konfrontation vor.

Im Fokus:

  • Ein neues Verteidigungspakt-ähnliches Abkommen zwischen Russland und Iran,
  • Xi Jinpings und Putins nächste Schlüsselbegegnung,
  • und die wachsende Gefahr eines regionalen Großkriegs in Westasien – ausgelöst durch Washingtons blinden Gehorsam gegenüber der israelischen Regierung.

Pepe Escobar spricht offen über die Arroganz und Ignoranz der US-Führung, das Zusammenspiel geopolitischer Kräfte hinter den Kulissen – und warum ein Krieg gegen Iran ein Krieg gegen BRICS wäre.

Moderator:
Russland, China und Iran haben sich in Peking zu Gesprächen über Irans Nuklearprogramm getroffen. Gleichzeitig wird die strategische Partnerschaft zwischen Russland und Iran massiv vorangetrieben. Pepe, du hast dazu einen Artikel verfasst. Was ist passiert – und warum ist es so entscheidend in einem Moment, in dem die USA weiter eskalieren?

Pepe Escobar:
Als ich den Artikel schrieb, kam danach noch eine wichtige Information dazu: Die Ankündigung indirekter Gespräche zwischen den USA und Iran in Oman, mit Vertretern wie dem neuen US-Unterhändler Witkoff – einer, der gestern noch Immobilien verkauft hat und heute über Krieg und Frieden verhandelt. Nur in Amerika ist sowas möglich.

Und natürlich Araghi, der iranische Außenminister – sehr, sehr wichtig. Über das Moskauer Treffen wissen wir offiziell wenig, aber meine diplomatischen Quellen haben mir bestätigt: Es war diskret, aber bedeutend. Dort wurde der neue „Primakow-Dreier“ geformt – Russland, China und Iran.

Pepe Escobar (weiter):
Der ursprüngliche „Primakow-Dreier“ in den 1990ern bestand aus Russland, Indien und China – der Nukleus von BRICS. Heute ersetzt Iran Indien: Der neue Dreier – Russland, China, Iran – ist der Kern des neuen multipolaren Zeitalters. Und sie koordinieren bereits ganz offen ihre Strategien.

In Peking trafen sie sich, um zu besprechen, wie sie das iranische Nukleardossier gemeinsam angehen – Russland und China waren ja bereits Teil der JCPOA-Verhandlungen 2015 in Wien. Ich war damals vor Ort und bekam tägliche Briefings von den Iranern, zu denen US-Medien keinen Zugang hatten. Die Amerikaner waren wütend, weil sie außen vor blieben.

Damals versuchte Washington schon, das Abkommen zu torpedieren – etwa indem sie eine Anklage gegen Irans Raketenprogramm in den Vertrag schmuggeln wollten. Selbst die Europäer sagten: „Das hat nichts mit dem Atomprogramm zu tun.“ Aber die USA wollten immer Bedingungen diktieren.

Pepe Escobar:
Trump zerstörte 2018 das JCPOA – ein vom UN-Sicherheitsrat ratifiziertes Abkommen. Und jetzt will er ein neues, das noch härter ist. Doch weder Russland noch China werden das akzeptieren. Die drei BRICS-Schwergewichte – Russland, China und Iran – haben einen Plan, um der US-„Geopolitik des Wahnsinns“ etwas Rationales entgegenzusetzen.

Heute traf sich dieser neue BRICS-Dreier in Moskau – schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Es geht um Strategie und Verteidigung gegen eine drohende US-israelische Aggression gegen Iran.

Pepe Escobar:
Besonders wichtig ist das neue strategische Partnerschaftsabkommen zwischen Russland und Iran. Es ist kein Militärbündnis, aber es beinhaltet militärtechnische Hilfe – wie etwa die Lieferung von S-400 oder S-500 Luftabwehrsystemen, wenn Iran angegriffen wird. Auch Hyperschallraketen wären denkbar.

Iran kann nun sagen: „Wir werden angegriffen. Was könnt ihr tun?“ Und Russland hat vertraglich zugesichert: Wir helfen. Das ist viel tiefgreifender als das Verhältnis Russland–Syrien.

China hingegen pflegt mit Iran und Russland strategische Partnerschaften ohne militärische Klauseln. Der chinesische Außenminister sagte zuletzt, die Beziehung sei so gut, dass kein Militärbündnis nötig sei. Und das ist wahr.

Pepe Escobar:
In etwa einem Monat treffen sich Xi Jinping und Wladimir Putin erneut in Moskau – etwa zum Tag des Sieges. Es wird das zweite Kapitel ihrer legendären Begegnung 2023, bei der Xi sagte:

„Wir erleben Veränderungen, wie seit 100 Jahren nicht mehr.“

Und jetzt? Mögliches Szenario: Ein Angriff der USA und Israel auf Iran – bis spätestens September. Das wäre nicht nur ein Angriff auf Iran, sondern auf ganz BRICS, denn die strategischen Linien laufen zwischen diesen drei Partnern.

Moderator:
Trump wurde kürzlich gefragt, ob er bereit sei, militärisch gegen das iranische Atomprogramm vorzugehen. Seine Antwort: „Wenn die Verhandlungen scheitern, ist Iran in großer Gefahr.“
Was bedeutet das?

Pepe Escobar:
Das bedeutet: Trump will Iran ausschalten – das vermeintlich schwächste Glied im Dreierbündnis. Doch ein Angriff auf Iran ist ein Angriff auf alle drei Mächte: Russland, China und Iran. Und das ist der eigentliche Kontext.

Aber Trump wird von Leuten aus der alten CIA beraten, die nichts wissen oder die Realität bewusst ausblenden. Seine Berater liefern Müllinformationen – über Irans Verteidigungsfähigkeiten, über die Konsequenzen eines Angriffs. Er versteht nichts über Iran, nichts über Westasien, nichts über BRICS.

Pepe Escobar:
Hinter den Kulissen versuchen vielleicht sogar Saudi-Arabien oder andere Golfstaaten Trump zu bremsen – aus Angst um ihre eigene Energieinfrastruktur. Iran hat den Golfstaaten bereits klargemacht:

„Wenn ihr einen Angriff unterstützt, seid ihr Ziel.“

Aber auch das erreicht Trump nicht. Stattdessen folgt er blind dem Drehbuch der zionistischen Lobby, deren Einfluss auf den US-Deep-State ungebrochen ist.

Pepe Escobar:
Das Treffen diese Woche im Weißen Haus – Biden empfängt Netanjahu wie einen Staatsmann – war eine zynische Farce, eine Beleidigung für jedes Verständnis von Diplomatie. Ein Kriegsverbrecher wird hofiert von einem Präsidenten, der selbst Komplize in Jemen ist.

Wir erleben die Normalisierung des Wahnsinns. Die Diplomatie ist zu einem absurden Theater verkommen, in dem nur noch Narrative erfunden werden. Aber ein echter Krieg gegen Iran – ein BRICS-Mitglied mit russischem Rückhalt – hätte Folgen, die über die Region hinausgehen.

Moderator:
Wie groß ist die Gefahr, dass diese Realität in Washington gar nicht mehr ankommt?

Pepe Escobar:
Extrem groß. Arroganz gepaart mit Unwissenheit ist tödlich. Man versteht dort nichts über Russland, nichts über China, und vor allem nichts über Iran – eine jahrtausendealte persische Zivilisation mit einem schiitischen Ehrenkodex. Im US-Deep-State versteht das niemand.
Und genau deshalb ist die Lage so gefährlich.