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Pfizer-Impfstoff: Nebenwirkungen treten bei vielen nicht zufällig auf – sondern mit System

Die jüngst veröffentlichte japanische Studie von Ayako Konishi und Wakaba Fukushima an der Osaka Metropolitan University verdient besondere Aufmerksamkeit – auch und gerade in Europa. Zwar erscheint sie auf den ersten Blick als nüchterne Untersuchung zur Verträglichkeit des Pfizer/BioNTech-Impfstoffs BNT162b2, doch ihr Inhalt offenbart beunruhigende Muster, die eine wesentlich kritischere Betrachtung der mRNA-Impfpolitik nahelegen – insbesondere im Hinblick auf wiederholte Booster-Dosen.

Die Forscher stellten nicht nur fest, dass „etwa die Hälfte der Teilnehmer nach der dritten Dosis starke körperliche Symptome wie Fieber oder Müdigkeit“ entwickelte, sondern dass diese „mit hoher Wahrscheinlichkeit bei denselben Personen erneut auftraten“, wenn schon bei früheren Dosen vergleichbare Reaktionen beobachtet wurden. Die Zahlen sind alarmierend: Für systemische Reaktionen wie Fieber oder Schüttelfrost betrug das relative Risiko bei wiederholtem Auftreten 2,18, für lokale Reaktionen wie starke Schmerzen an der Injektionsstelle immerhin 1,89 bis 2,32. Damit widerspricht die Studie klar der oft wiederholten Behauptung, Nebenwirkungen seien „zufällig“, „mild“ oder „gut verträglich“.

Gerade in Europa, wo die Impfkampagnen ebenfalls mit dem Versprechen eines „bewährten Sicherheitsprofils“ betrieben wurden, stellt diese Erkenntnis eine Herausforderung für die bisherige Kommunikationsstrategie dar. Die Studie selbst betont, dass „die Ergebnisse wichtige Fragen darüber aufwerfen, wie Auffrischungsdosen empfohlen werden und wie Personen beraten werden sollten“ – ein bemerkenswert deutlicher Hinweis auf möglichen Beratungs- und Aufklärungsbedarf.

Brisant ist auch, dass besonders Frauen und untergewichtige Personen überproportional betroffen waren – mit höherer Wahrscheinlichkeit für moderate bis starke Nebenwirkungen. Solche Personengruppen wurden im Rahmen der Massenimpfkampagnen kaum differenziert aufgeklärt oder gewarnt. Die Autoren geben zu, dass ihre Kohorte zu 79 % aus Frauen bestand, was zwar methodisch eine Einschränkung darstellt, aber auch unterstreicht, wie stark bestimmte Gruppen von Reaktogenität betroffen sein können.

Zudem wird im Artikel eingeräumt, dass „keine lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen“ auftraten – jedoch ist dies ein argumentativer Kniff, der über die tatsächliche Belastung der Probanden hinwegtäuscht: Mäßige bis schwere Reaktionen sind keine Bagatelle, insbesondere wenn sie sich bei bestimmten Menschen verlässlich wiederholen. Das häufig zitierte „bewährte Sicherheitsprofil“ des Impfstoffs bezieht sich also ausschließlich auf das Fehlen akuter Notfälle wie Anaphylaxie, nicht aber auf die hohe Belastung durch wiederkehrende Beschwerden.

Auch die Finanzierung durch das japanische Gesundheitsministerium und die medizinische Entwicklungsbehörde (AMED) ist relevant – ebenso wie der Umstand, dass ein Mitautor Vortragshonorare von Pfizer erhielt. Zwar deklariert, bleibt dieser Interessenkonflikt ein heikler Punkt, wenn es um die Interpretation der Ergebnisse geht. Es stellt sich die Frage: Hätten Forscher ohne Industriebindung die gleiche Schlusspassage formuliert, die trotz hoher Nebenwirkungsraten vom „etablierten Sicherheitsprofil“ spricht?

Für Europa ist dies von zentraler Bedeutung. In Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Österreich wurde die dritte, vierte oder gar fünfte Impfdosis auf Basis pauschaler Risikobewertungen empfohlen – ohne individuelle Reaktogenitätserfahrungen ausreichend zu berücksichtigen. Diese japanische Studie zeigt, dass ein solcher Ansatz wissenschaftlich nicht haltbar ist. Im Gegenteil: Wer bereits auf die erste oder zweite Dosis stark reagierte, gehört mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Gruppe, die erneut deutlich reagiert – eine medizinisch wie ethisch relevante Tatsache, die eigentlich in jedem Aufklärungsgespräch eine zentrale Rolle spielen müsste.

Fazit: Diese Studie ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Impfstoffforschung, sondern auch ein stiller Aufruf zur Kurskorrektur. Sie legt offen, wie vorhersehbar die Nebenwirkungen bei mRNA-Impfstoffen tatsächlich sind – und dass das Ignorieren dieser Muster in Europa zu systematischen Gesundheitsbelastungen bei besonders vulnerablen Gruppen geführt haben könnte. Die pauschale Impfempfehlung – insbesondere bei wiederholter Reaktogenität – gehört dringend auf den Prüfstand.