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Politik und Medizin werden zunehmend vermischt: Grünen-Politikerin stellt Organspende an AfD-Wähler öffentlich infrage

Grünen-Politikerin fragt: Keine Organspende für AfD-Wähler?

Empörung über eine Grünen-Stadträtin aus Bayern: Julia Probst aus Weißenhorn startete auf der Plattform X (ehemals Twitter) eine öffentliche Umfrage mit der Frage, ob ihre Follower einer Organspende zustimmen würden, wenn der Empfänger ein AfD-Wähler sei.

Fast 4.000 Nutzer nahmen teil. Etwa ein Viertel sagte, sie würden in diesem Fall keine Organspende leisten. Die Mehrheit – 76 Prozent – erklärte jedoch, sie würden auch an politische Gegner spenden.

Politik und Medizin werden zunehmend vermischt: Grünen-Politikerin stellt Organspende an AfD-Wähler öffentlich infrage

Die Reaktionen fielen scharf aus. Viele warfen Probst vor, ein zutiefst ethisches Thema wie Organspende mit parteipolitischer Gesinnung zu vermischen. Ein Nutzer, der sich selbst als AfD-Gegner bezeichnete, schrieb: „Als Ersthelfer helfe ich einem Menschen, nicht einer Parteizugehörigkeit.“ Und weiter: „Habe ich linkes oder rechtes Blut?“

Auch zahlreiche Unterstützer der Grünen, erkennbar an grünen Herzen im Profil, äußerten Ablehnung. Die überwiegende Meinung: Politische Haltung darf bei Organspenden keine Rolle spielen.

Probst hat ihr X-Konto inzwischen deaktiviert.

Rechtlich ist eine Organspende in Deutschland nicht an politische Ansichten geknüpft. Zuständig für die Zuteilung ist Eurotransplant. Entscheidend sind Wartezeit, Gewebeverträglichkeit, Dringlichkeit und geografische Entfernung. Eine politische Präferenz – sei sie vom Spender oder vom medizinischen Personal – ist unzulässig.

Doch dass Politik und Medizin zunehmend vermischt werden, zeigt ein weiterer Fall: Ein Arzt verweigerte die Behandlung eines AfD-Politikers, der über Jahre Patient in seiner Praxis war.

Einzelfälle oder beunruhigender Trend? Die Debatte über parteipolitische Ausgrenzung im Gesundheitswesen ist eröffnet.