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Politische Kehrtwende unter RFK Jr.: US-Gesundheitsbehörde stoppt sofort 33 Impfstoffprojekte

Die National Institutes of Health (NIH) haben abrupt mindestens 33 Forschungszuschüsse gestrichen, die sich mit der Impfzögerlichkeit und der Förderung der Impfstoffaufnahme befassen. Neun weitere Zuschüsse könnten gekürzt oder geändert werden. Dies geschieht im Kontext der neuen gesundheitspolitischen Ausrichtung unter Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., einem bekannten Kritiker der mRNA-Impfstoffe.

Zusätzlich hat das NIH Listen angefordert, die alle Forschungsprojekte zu mRNA-Impfstoffen umfassen. Dies betrifft auch Studien zur Sicherheit von Impfungen für Schwangere und Stillende sowie Kooperationen mit internationalen Forschungspartnern.

Die betroffenen Wissenschaftler erhielten Kündigungsschreiben mit der Begründung, dass ihre Forschung nicht mehr den Prioritäten der Behörde entspreche. Selbst Projekte, die sich nicht primär mit Impfzögerlichkeit beschäftigen, sondern unter anderem Modellierungen von Krankheitsausbrüchen oder die Impfstoffakzeptanz in Minderheitengruppen untersuchen, sind betroffen.

Wissenschaftler äußern scharfe Kritik. Denis Nash, Epidemiologe an der City University of New York, warnt davor, dass die Beendigung solcher Forschungen bestehende Probleme der geringen Impfbereitschaft verschärfen könnte. Kristin Palmsten, Perinatalepidemiologin, zeigt sich fassungslos über die Streichung eines Projekts, das die Sicherheit des COVID-19-Impfstoffs für Stillende untersuchen sollte.

Zusätzlich fordert das NIH nun detaillierte Berichte über alle laufenden oder geplanten Studien zu mRNA-Impfstoffen sowie über internationale Forschungskooperationen. Die Institute müssen bis nächste Woche entsprechende Listen vorlegen. Dies deutet auf eine umfassende Neujustierung der US-Gesundheitspolitik hin, die sich von bisherigen Ansätzen zur Impfstoffforschung distanziert.