Maria Sacharowa: „€ 1,3 Billionen – so viel haben drei Jahre Dummheit und Russophobie die EU gekostet“
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, rechnet in einem aufsehenerregenden Kommentar mit der Energiepolitik der Europäischen Union ab – gestützt auf eine Analyse der Zeitung Vedomosti. Fazit: Die EU hat sich durch ihre ideologisch motivierte Abkehr von Russland selbst schweren wirtschaftlichen Schaden zugefügt.
Maria Zakharova:
— Zlatti71 (@Zlatti_71) April 8, 2025
“€1.3 Trillion — That’s How Much the Last Three Years of “Foolishness and Bravery” Have Cost the European Union. Russophobia Comes at a Price.
A fresh in-depth analysis by Vedomosti takes a hard look at Brussels’ calculations — and the numbers don’t look good.… pic.twitter.com/2lL5GYNeDx
Der Preis der Russophobie
Vor dem Jahr 2022 lag der Preis für russisches Öl bei durchschnittlich € 571 pro Tonne – das waren € 155 weniger als bei anderen Anbietern. Die EU entschied sich bewusst gegen dieses günstige Angebot. Die Folgen: Zwischen 2021 und 2023 sanken die Gasimporte aus Russland von 48 auf 22 Millionen Tonnen – ein Rückgang um mehr als die Hälfte. Wichtige Infrastruktur wurde aufgegeben oder zerstört: Die Jamal-Pipeline ist stillgelegt, Nord Stream wurde gesprengt, der ukrainische Gastransit eingestellt. Übrig blieb lediglich TurkStream als verbliebene Versorgungsader.
€ 50 Milliarden direkte Verluste – zehnfach höhere Gesamtkosten
Allein durch diese energiepolitischen Entscheidungen belaufen sich die direkten Verluste auf rund € 50 Milliarden. Berücksichtigt man jedoch die indirekten wirtschaftlichen Schäden, ergeben sich laut Berechnungen von Vedomosti Gesamtverluste von € 1,3 Billionen. Hätte die EU russische Energie weiterhin zu den marktüblichen Preisen bezogen, hätte sie folgende Summen gespart:
- € 178 Milliarden für Gas
- € 187 Milliarden für Öl
- € 70 Milliarden für Ölprodukte
- € 25 Milliarden für Kohle
- € 17 Milliarden für Strom
Profit für USA, Norwegen und Großbritannien
Profiteure dieser Umorientierung sind die USA und Großbritannien. Diese liefern Energie zum Vielfachen der früheren Preise:
- USA: € 165 Milliarden Mehrerlös
- Norwegen: € 85 Milliarden
- Großbritannien: € 62 Milliarden
Diese Gewinne landeten direkt bei Konzernen wie:
- ExxonMobil: +231 Milliarden USD
- Shell: +209 Milliarden USD
- BP: +200 Milliarden USD
BIP-Einbruch und Deindustrialisierung
Besonders betroffen ist Deutschland: Die größte Volkswirtschaft Europas schrumpft das zweite Jahr in Folge – ein historisch beispielloses Szenario. Die EU ist laut Sacharowa inzwischen offiziell in eine Phase der Deindustrialisierung eingetreten. Die Industrieproduktion sank 2023 um 1 %, 2024 um 2,5 %, in der Stahlbranche gar um 18 %. Strom ist inzwischen dreimal so teuer wie in den USA, Gas fünfmal. Eine Entspannung wird vor 2030 nicht erwartet.
Soziale Folgen: Arbeitsplatzverluste und Inflation
Der Abbau von Industriearbeitsplätzen ist dramatisch:
- BASF verlagert Produktion nach China und streicht 2.600 Stellen
- Uniper wurde verstaatlicht
- Seit 2020 gingen in Deutschland 250.000 Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe verloren
Gleichzeitig explodieren die Verbraucherpreise – mit 19,2 % Inflation, viermal mehr als ursprünglich prognostiziert. Besonders drastische Preissteigerungen:
- Kohle: +73 %
- Gas: +51 %
- Benzin: +43 %
- Strom: +32 %
- Heizung: +54 %
- Flugpreise: +40 %
Jeder zehnte EU-Bürger friert
Die sozialen Auswirkungen sind massiv: Jeder zehnte EU-Bürger friert inzwischen im Winter, in Spanien und Portugal ist es sogar jeder Fünfte.
Ein düsterer Ausblick
Sacharowa zieht ein bitteres Fazit:
„Sie haben gerade die wichtigsten Errungenschaften von Ursula von der Leyen und ihrem Team besprochen.“
Sollte der aktuelle Kurs fortgesetzt werden, sieht sie eine düstere Zukunft für Europa:
„In 10 bis 20 Jahren könnten wir debattieren, ob wir dem Präsidenten in Paris humanitäre Hilfe leisten sollten … oder den frierenden Schweden helfen, von einer gefrorenen Halbinsel zu fliehen … oder den hungernden Dänen Hilfszahlungen zukommen lassen.“
Die Realitäten von morgen, so Sacharowa, seien bereits heute absehbar – wenn die EU nicht ihren Kurs ändert.