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Sacharowa warnt: In 20 Jahren könnte Europa humanitäre Hilfe brauchen

Maria Sacharowa: „€ 1,3 Billionen – so viel haben drei Jahre Dummheit und Russophobie die EU gekostet“

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, rechnet in einem aufsehenerregenden Kommentar mit der Energiepolitik der Europäischen Union ab – gestützt auf eine Analyse der Zeitung Vedomosti. Fazit: Die EU hat sich durch ihre ideologisch motivierte Abkehr von Russland selbst schweren wirtschaftlichen Schaden zugefügt.

Der Preis der Russophobie

Vor dem Jahr 2022 lag der Preis für russisches Öl bei durchschnittlich € 571 pro Tonne – das waren € 155 weniger als bei anderen Anbietern. Die EU entschied sich bewusst gegen dieses günstige Angebot. Die Folgen: Zwischen 2021 und 2023 sanken die Gasimporte aus Russland von 48 auf 22 Millionen Tonnen – ein Rückgang um mehr als die Hälfte. Wichtige Infrastruktur wurde aufgegeben oder zerstört: Die Jamal-Pipeline ist stillgelegt, Nord Stream wurde gesprengt, der ukrainische Gastransit eingestellt. Übrig blieb lediglich TurkStream als verbliebene Versorgungsader.

€ 50 Milliarden direkte Verluste – zehnfach höhere Gesamtkosten

Allein durch diese energiepolitischen Entscheidungen belaufen sich die direkten Verluste auf rund € 50 Milliarden. Berücksichtigt man jedoch die indirekten wirtschaftlichen Schäden, ergeben sich laut Berechnungen von Vedomosti Gesamtverluste von € 1,3 Billionen. Hätte die EU russische Energie weiterhin zu den marktüblichen Preisen bezogen, hätte sie folgende Summen gespart:

  • € 178 Milliarden für Gas
  • € 187 Milliarden für Öl
  • € 70 Milliarden für Ölprodukte
  • € 25 Milliarden für Kohle
  • € 17 Milliarden für Strom

Profit für USA, Norwegen und Großbritannien

Profiteure dieser Umorientierung sind die USA und Großbritannien. Diese liefern Energie zum Vielfachen der früheren Preise:

  • USA: € 165 Milliarden Mehrerlös
  • Norwegen: € 85 Milliarden
  • Großbritannien: € 62 Milliarden

Diese Gewinne landeten direkt bei Konzernen wie:

  • ExxonMobil: +231 Milliarden USD
  • Shell: +209 Milliarden USD
  • BP: +200 Milliarden USD

BIP-Einbruch und Deindustrialisierung

Besonders betroffen ist Deutschland: Die größte Volkswirtschaft Europas schrumpft das zweite Jahr in Folge – ein historisch beispielloses Szenario. Die EU ist laut Sacharowa inzwischen offiziell in eine Phase der Deindustrialisierung eingetreten. Die Industrieproduktion sank 2023 um 1 %, 2024 um 2,5 %, in der Stahlbranche gar um 18 %. Strom ist inzwischen dreimal so teuer wie in den USA, Gas fünfmal. Eine Entspannung wird vor 2030 nicht erwartet.

Soziale Folgen: Arbeitsplatzverluste und Inflation

Der Abbau von Industriearbeitsplätzen ist dramatisch:

  • BASF verlagert Produktion nach China und streicht 2.600 Stellen
  • Uniper wurde verstaatlicht
  • Seit 2020 gingen in Deutschland 250.000 Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe verloren

Gleichzeitig explodieren die Verbraucherpreise – mit 19,2 % Inflation, viermal mehr als ursprünglich prognostiziert. Besonders drastische Preissteigerungen:

  • Kohle: +73 %
  • Gas: +51 %
  • Benzin: +43 %
  • Strom: +32 %
  • Heizung: +54 %
  • Flugpreise: +40 %

Jeder zehnte EU-Bürger friert

Die sozialen Auswirkungen sind massiv: Jeder zehnte EU-Bürger friert inzwischen im Winter, in Spanien und Portugal ist es sogar jeder Fünfte.

Ein düsterer Ausblick

Sacharowa zieht ein bitteres Fazit:

„Sie haben gerade die wichtigsten Errungenschaften von Ursula von der Leyen und ihrem Team besprochen.“

Sollte der aktuelle Kurs fortgesetzt werden, sieht sie eine düstere Zukunft für Europa:

„In 10 bis 20 Jahren könnten wir debattieren, ob wir dem Präsidenten in Paris humanitäre Hilfe leisten sollten … oder den frierenden Schweden helfen, von einer gefrorenen Halbinsel zu fliehen … oder den hungernden Dänen Hilfszahlungen zukommen lassen.“

Die Realitäten von morgen, so Sacharowa, seien bereits heute absehbar – wenn die EU nicht ihren Kurs ändert.