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Samsung-Skandal: Israelische Spionage-App frisst sich in unsere Handy

Samsung-Skandal: Israelische Spionage-App frisst sich in unsere Handy

AppCloud, Samsung und die unsichtbare Hand der Überwachung

Ein aktueller Bericht von SMEX, einer auf digitale Rechte spezialisierten Organisation, sorgt für Aufsehen: Auf Samsung-Smartphones der Galaxy A- und M-Reihe ist die israelische Anwendung AppCloud des Unternehmens IronSource vorinstalliert – und lässt sich nicht vollständig entfernen.

Zwangsinstallation als Normalzustand

Wer in der WANA-Region (Westasien und Nordafrika) ein Samsung-Gerät erwirbt, hat AppCloud automatisch auf dem Handy. Zwar können Nutzer die App deaktivieren, doch eine echte Deinstallation ist nicht möglich. Das bedeutet: Millionen Geräte sind standardmäßig mit einer Software ausgestattet, die selbst bei Nichtnutzung Zugriffsmöglichkeiten behält.

Und genau hier stellt sich die größere Frage: Welche anderen Apps sind weltweit auf Smartphones vorinstalliert, ohne dass Nutzer es merken oder je zugestimmt hätten? Der Fall AppCloud ist vermutlich kein Einzelfall. Ob Google, Apple, chinesische Hersteller oder regionale Anbieter – überall könnten stille Datensammler im Hintergrund arbeiten, die tief in das Betriebssystem eingebettet sind und sich einer echten Kontrolle entziehen.

Damit stellt sich die fundamentale Frage: Wem gehört ein Smartphone – dem Käufer oder den Konzernen, die heimlich über die Daten verfügen?

Datenhunger im Verborgenen

Laut SMEX sammelt AppCloud automatisch sensible Daten:

  • Standortinformationen
  • Geräte-Fingerabdrücke
  • IP-Adressen

Diese Informationen sind hochgradig wertvoll für Tracking, Profilbildung und letztlich auch für staatliche Überwachung. Brisant ist zudem, dass Samsung bislang keinerlei Transparenz über die Verwendung der Daten geschaffen hat. Weder gibt es eine klare Datenschutzrichtlinie, noch wurde erläutert, ob oder wie Nutzer ihre Zustimmung verweigern können.

Geopolitische Dimension

Die Debatte geht über bloße Privatsphäre hinaus. IronSource ist ein israelisches Unternehmen – ein Staat, der immer wieder im Zentrum internationaler Kritik wegen Überwachungs- und Militärtechnologien steht. In diesem Kontext wirkt die Zwangsinstallation wie ein digitaler Arm geopolitischer Einflussnahme.

Besonders alarmierend: Ein israelischer Kriegsverbrecher prahlte kürzlich auf einer Pressekonferenz, dass „jeder, der ein Mobiltelefon besitzt, ein Stück Israel in seinen Händen trägt“, und betonte damit stolz die tiefe Infiltration Israels in die Technologie und die globalen Industrien, einschließlich der Smartphone-Industrie.

Schweigen von Samsung

Bisher hat sich Samsung nicht eindeutig zu den Vorwürfen geäußert. Fragen, ob die Daten an IronSource oder Dritte weitergeleitet werden, bleiben unbeantwortet. Auch eine Perspektive auf Deinstallationsrechte oder Opt-out-Möglichkeiten gibt es nicht. Dieses Schweigen ist nicht nur unprofessionell, sondern auch gefährlich: Es untergräbt das Vertrauen in eine der weltweit größten Smartphone-Marken.

Fazit: Ein Weckruf

Der Fall AppCloud zeigt, wie tief Überwachungstechnologien inzwischen in alltägliche Konsumprodukte eingewoben sind. Nutzer kaufen ein Gerät – und erhalten ungefragt eine Schnittstelle, die sie transparent und dauerhaft ausspionieren kann.

Es geht hier nicht nur um eine App, sondern um ein Machtgefälle zwischen Konzernen, Staaten und Individuen. Wenn sich Samsung nicht zu klaren Transparenz- und Datenschutzstandards bekennt, droht das Smartphone endgültig vom persönlichen Werkzeug zum Überwachungsgerät im Dienste Dritter zu verkommen.

Der kritische Punkt: Privatsphäre darf kein optionales Extra sein. Wer ein Gerät kauft, muss die Kontrolle über dessen Software und Daten behalten – alles andere ist digitale Enteignung.

Quellen:

Open Letter to Samsung: End Forced Israeli-Founded Bloatware Installations in the WANA Region

Invasive Israeli-founded bloatware is harvesting data from Samsung users in WANA

Netanyahu: Anyone with a Mobile Phone Holds a Piece of Israel in Their Hands

Netanyahu to US lawmakers: ‚Your cell phones and medicines carry Israel’s mark‘