Das Land wird geflutet mit Wahlplakaten. So viele lächelnde Gesichter, die uns das Blaue vom Himmel versprechen. Glauben wir den Botschaften, wollen sie alle eine unabhängige Schweiz, tiefe Krankenkassenprämien, Freiheit und Selbstverantwortung. Ich bewundere diese selbstbewusste Inszenierung von Lügen.
Bald wird alles besser. Man kann am 22. Oktober wählen, wen man will, sicher ist: Die Rettung naht. Denn alles, was uns wichtig ist, wird uns von den Wahlplakaten herab versprochen.
Gut, ja, das war 2019 auch schon so. Und 2015. Und 2011. Und, naja, in Vier-Jahres-Abständen davor. Papier ist geduldig und der Wähler vergesslich. Was uns XY in Aussicht gestellt hat, ist nicht eingetroffen? Das war sicher nicht seine Schuld. Deshalb wählen wir ihn wieder, damit er einen neuen Anlauf nehmen kann. Und sein Partei-Gschpänli, das neu in den Nationalrat einziehen will, gleich auch.