„Es ist Aufgabe der Massenagitation, alle Klagen, Hoffnungen, Vorurteile, Ängste und Ideale all der speziellen Gruppen auszunutzen, die unsere Gesellschaft ausmachen, sozial, religiös, rassisch, politisch. Wühle sie auf. Hetze einen gegen den anderen. Teile und herrsche. So kocht man eine Demokratie weich.“ – J. Edgar Hoover, Master of Deceit
„Nothing is real“, hat John Lennon festgestellt, und das gilt besonders für die Politik.
So wie das erfundene Universum in Peter Weirs Film „The Truman Show“ von 1998, in dem das Leben eines Mannes die Grundlage für eine ausgeklügelte und inszenierte TV-Show ist, um Produkte zu verkaufen und Einschaltquoten zu steigern, so hat sich die politische Szene in den Vereinigten Staaten über die Jahre zu einer sorgfältig abgestimmten Aufgabe entwickelt, wie man eine Bevölkerung manipuliert, polarisiert, propagiert und kontrolliert.
Nehmen wir den Medienzirkus, was das Schweigegeldverfahren gegen Donald Trump betrifft, um den gierigen Appetit des Publikums nach einem fesselnden Seifenopern-Drama zu bedienen und die Bürgerschaft abgelenkt, zerstreut und gespalten zu halten.
Das ist die Magie der Reality TV-Programme, die heute als Politik durchgeht.
Alles wird zu Unterhaltungsfutter.
Solange wir abgelenkt, unterhalten und gelegentlich erzürnt, stets polarisiert aber größtenteils nicht involviert sind und zufrieden im Zuschauersessel sitzen bleiben, werden wir es niemals schaffen, in irgendeiner Form eine geeinte Front gegen die Tyrannei (oder Regierungskorruption und Unfähigkeit) darzustellen.
Studien lassen vermuten, dass je mehr Reality TV die Menschen schauen – und ich behaupte, dass alles Reality TV ist, die Entertainmentnachrichten eingeschlossen – desto schwieriger wird es, zwischen dem zu unterscheiden was real und was sorgfältig produzierte Schmierenkomödie ist.
„Wir sind das Volk“ und glotzen jede Menge TV.
Durchschnittlich verbringen Amerikaner fünf Stunden am Tag vor der Glotze. Ab dem Alter 65 schauen wir mehr als 50 Stunden pro Woche fern, und diese Zahl steigt mit zunehmendem Alter. Und Reality-TV-Programme machen in jeder Saison mit einem Verhältnis von fast 2:1 den größten Anteil der Fernsehzuschauer aus.
Das verheißt nichts Gutes für eine Bürgerschaft, um in der Lage zu sein, meisterhaft produzierte Propaganda zu durchschauen, um kritisch über die Themen des Tages nachzudenken.
Doch ein Blick hinter die Spektakel, die Reality-TV-Theatralik, die Taschenspielertricks und Ablenkungsmanöver sowie das nervenzerfetzende Drama, das die heutige Politik ausmacht, zeigt, dass der Wahnsinn Methode hat.
Wir sind zu Versuchskaninchen in einem rücksichtslos kalkulierten, sorgfältig orchestrierten und kaltblütigen Experiment geworden, bei dem es darum geht, wie man eine Bevölkerung kontrollieren und eine politische Agenda ohne großen Widerstand seitens der Bürger durchsetzen kann.
So bringt man eine Bevölkerung dazu, freiwillig im Gleichschritt mit einem Polizeistaat zu marschieren und sich selbst (und gegenseitig) zu überwachen: indem man den Angstfaktor erhöht, indem man eine sorgfältig kalibrierte Krise nach der anderen auslöst, und indem man ihnen durch ausgeklügelte Propagandakampagnen beibringt, jedem zu misstrauen, der von der Norm abweicht.
Es ist keine Überraschung, dass heute einer der größten Propagandisten die US Regierung ist.
Nimmt man noch die Neigung der Regierung hinzu, Online-Aktivitäten zu überwachen und so genannte „Desinformationen“ zu kontrollieren, hat man das Zeug zu einer Umstrukturierung der Realität wie in Orwells 1984, wo das Wahrheitsministerium die Rede kontrolliert und sicherstellt, dass die Fakten mit der von den Regierungspropagandisten vertretenen Version der Realität übereinstimmen.
Diese „Überwachung des Verstandes“ ist genau die Gefahr, vor der der Autor Jim Keith gewarnt hat, als er voraussagte, dass „Informations- und Kommunikationsquellen allmählich zu einem einzigen computergestützten Netzwerk verbunden werden, das die Möglichkeit bietet, unbemerkt zu kontrollieren, was gesendet wird, was gesagt wird und letztlich, was gedacht wird.“
Man hört vielleicht nicht viel über die Rolle der Regierung bei der Produktion, Platzierung und Verbreitung von Propaganda-gesteuerten Fake News – oft mit Hilfe der Konzernnachrichtenmedien – weil die Machthaber nicht wollen, dass wir der Botschaft der Regierung oder ihrer Komplizen in den Mainstream-Medien skeptisch gegenüberstehen.
Wenn jedoch Giganten der sozialen Medien mit der Regierung zusammenarbeiten, um sogenannte Desinformationen zu zensieren, während die Mainstream-Nachrichtenmedien, die als Bollwerk gegen die Regierungspropaganda fungieren sollen, stattdessen zum Sprachrohr des größten Unternehmens der Welt (der US-Regierung) geworden sind, dann ist der Tiefe Staat gefährlich außer Kontrolle geraten.
Das war bereits seit langer Zeit in Arbeit.
Der erfahrene Journalist Carl Bernstein berichtete 1977 in seinem umfangreichen Rolling Stone-Artikel „Die CIA und die Medien“ über die Operation Mockingbird, eine in den 1950er Jahren gestartete CIA-Kampagne, die darauf abzielte, nachrichtendienstliche Berichte bei Reportern von mehr als 25 großen Zeitungen und Nachrichtenagenturen einzuschleusen, die diese dann für eine Öffentlichkeit wiederkäuen sollten, die nicht wusste, dass sie mit Regierungspropaganda gefüttert wurde.
In einigen Fällen dienten, wie Bernstein zeigte, Mitglieder der Medien auch als verlängerter Arm des Überwachungsstaates, wobei die Reporter tatsächlich Aufträge für die CIA ausführten. Führungskräfte von CBS, der New York Times und des Time Magazine arbeiteten ebenfalls eng mit der CIA zusammen, um die Nachrichten zu überprüfen.
Wenn es damals so war, dann kann man darauf wetten, dass es auch heute noch so ist, nur dass diese Absprachen neu klassifiziert, umbenannt und hinter Schichten von Regierungsgeheimnissen, Verschleierung und Verdrehung versteckt wurden.
In ihrem Artikel „Wie die amerikanische Regierung versucht zu kontrollieren, was Sie denken“, weist die Washington Post darauf hin, dass „Regierungsbehörden in der Vergangenheit die Gewohnheit hatten, die verschwommene Grenze zwischen der Information der Öffentlichkeit und der Propaganda zu überschreiten.“
Das ist Bewusstseinskontrolle in ihrer teuflischsten Form.
Das Endziel dieser Kampagnen zur Bewusstseinskontrolle – verpackt unter dem Deckmantel des Allgemeinwohls – besteht darin, herauszufinden, wie weit das amerikanische Volk der Regierung erlauben wird, das Land nach dem Vorbild eines totalitären Polizeistaats umzugestalten.
Die Angstmacherei der Regierung ist ein Schlüsselelement ihrer Programmierung der Bewusstseinskontrolle.
Die Formel ist denkbar einfach. Nationale Krisen, globale Pandemien, gemeldete Terroranschläge und sporadische Schießereien versetzen uns in einen ständigen Zustand der Angst. Die emotionale Panik, die mit der Angst einhergeht, schaltet den präfrontalen Kortex oder den rationalen Teil unseres Gehirns ab. Mit anderen Worten: Wenn wir von der Angst überwältigt sind, hören wir auf zu denken.
Eine Bevölkerung, die aufhört, selbst zu denken, ist eine Bevölkerung, die leicht zu führen, leicht zu manipulieren und leicht zu kontrollieren ist, sei es durch Propaganda, Gehirnwäsche, Gedankenkontrolle oder einfach nur durch Angstmacherei.
Angst vergrößert nicht nur die Macht der Regierung, sondern spaltet die Menschen auch in Fraktionen, bringt sie dazu, sich gegenseitig als Feinde zu betrachten, und sorgt dafür, dass sie sich gegenseitig anschreien, so dass sie alle anderen Geräusche übertönen. Auf diese Weise werden sie niemals einen Konsens über irgendetwas erreichen und zu sehr abgelenkt sein, um zu bemerken, dass der Polizeistaat sich ihnen nähert, bis der letzte vernichtende Vorhang fällt.
Dieses Machiavelli-Projekt hat das Land dermaßen in Besitz genommen, dass wenige Amerikaner auch nur erkennen, dass ihnen das Gehirn gewaschen wird – dass sie manipuliert werden – um eine „Wir“ gegen „Sie“ Haltung einzunehmen. Währenddessen machen jene an der Macht – gekauft und bezahlt von Lobbyisten und Konzernen – mit ihren kostspieligen Plänen weiter.
Der amerikanische Theoretiker Edward L. Bernays bezeichnete diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft, der uns durch Angst dazu bringt, uns zu fügen, als „eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht in unserem Land ist“.
Das war vor fast 100 Jahren, als Bernays sein bahnbrechendes Werk Propaganda schrieb:
„Wir werden regiert, unser Geist wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen vorgeschlagen, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie gehört haben… In fast jeder Handlung unseres täglichen Lebens, sei es in der Politik oder im Geschäftsleben, in unserem sozialen Verhalten oder in unserem ethischen Denken, werden wir von einer relativ kleinen Anzahl von Personen beherrscht, die die mentalen Prozesse und sozialen Muster der Massen verstehen… Sie sind es, die die Drähte ziehen, die den öffentlichen Geist kontrollieren.“
Für diese unsichtbare Regierung aus Herrschern, die hinter den Kulissen agieren – die Architekten des Tiefen Staates – sind wir nur Marionetten an einer Schnur, die einer Gehirnwäsche unterzogen, manipuliert und kontrolliert werden.
All diese ablenkenden, entmutigenden und verwirrenden Nachrichten, mit denen man täglich bombardiert wird, werden durch Propaganda gesteuert, die von einer Konzernmaschine (der von Konzernen kontrollierte Regierung) produziert und dem amerikanischen Volk über eine weitere Konzernmaschine (die von Konzernen kontrollierten Medien) zugeführt wird.
„Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit gibt es eine konzertierte Strategie zur Manipulation der globalen Wahrnehmung. Und die Massenmedien agieren als ihre willfährigen Erfüllungsgehilfen, die es weder schaffen, sich dagegen zu wehren, noch sie aufzudecken“, schreibt der Enthüllungsjournalist Nick Davies.
Was bedeutet das für uns?
Die Amerikaner sollten sich davor hüten, andere für sich denken zu lassen, egal ob es sich um Fernsehmoderatoren, politische Kommentatoren oder Medienunternehmen handelt.
Eine Bevölkerung, die nicht selbst denken kann, steht mit dem Rücken zur Wand: stumm gegenüber gewählten Vertretern, die sich weigern, uns zu repräsentieren, hilflos gegenüber Polizeibrutalität, machtlos gegenüber militarisierten Taktiken und Technologien, die uns wie feindliche Kämpfer auf einem Schlachtfeld behandeln, und nackt gegenüber der staatlichen Überwachung, die alles sieht und hört.
Wie ich in meinem Buch Battlefield America: The War on the American People und in seinem fiktiven Gegenstück „The Erik Blair Diaries“ deutlich mache, ist es an der Zeit, den Kanal zu wechseln, die Reality-TV-Show abzuschalten und sich gegen die reale Bedrohung durch den Polizeistaat zu wehren.
Wenn nicht, wenn wir uns weiterhin zurücklehnen und uns im politischen Programm verlieren, werden wir ein gefangenes Publikum für eine Farce bleiben, die von Minute zu Minute absurder wird.