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Trump macht einen weiteren großen Schritt in Richtung Dritter Weltkrieg mit Russland

Leo Hohmann

Präsident Donald Trump sagte am Montag, er habe „so eine Art Entscheidung getroffen“, Langstrecken-Marschflugkörper vom Typ Tomahawk an die Ukraine zu liefern – zur Verwendung gegen Russland.

Tomahawks können tief in russisches Territorium eindringen, sogar bis nach Moskau. Wie man oben sehen kann, hat die Tomahawk-Rakete eine mehr als fünfmal so grosse Reichweite wie die bisher tödlichste US-Waffe, die an die Ukraine geliefert wurde – die ATACMS. Der Schritt von ATACMS zu Tomahawks ist kein kleiner Sprung, sondern eine drastische Eskalation dieses Krieges.

Trump wurde am Montag von einem Reporter danach gefragt. Seine Antwort lautete:

„Ja, ich habe sozusagen eine Entscheidung getroffen, ziemlich sicher. Ich denke, ich würde gerne wissen, was sie damit machen – wohin sie diese schicken. Ich schätze, das müsste ich fragen.“

Was Trump hier offenbar sagt, ist, dass er die Lieferung der Tomahawks an die Ukraine genehmigt hat – es gehe nur noch um Details, welche Ziele die Ukrainer mit diesen niedrig fliegenden Marschflugkörpern angreifen dürfen.

Es ist absolut erschütternd, dass ein Präsident so beiläufig und unbedacht einen derart massiven Schritt in Richtung Krieg mit einer rivalisierenden, nuklear bewaffneten Supermacht wie Russland ankündigen kann – und niemand im Kongress oder in den Medien ihn nach den möglichen Folgen einer solchen Entscheidung befragt.

Trump wird dem Kiewer Selenskyj-Regime, das den Krieg deutlich verliert, wahrscheinlich erlauben, US-gefertigte Marschflugkörper gegen russische Energieinfrastruktur und militärisch-industrielle Anlagen einzusetzen – aber nicht gegen den Kreml oder andere Regierungsgebäude, die von der russischen Führung genutzt werden.

Damit steht die nächste Eskalation an: Ein weiteres, noch tödlicheres Waffensystem wird an die Ukraine geliefert. Denn was Selenskyj will, das bekommt er – das ist das Muster. Jede neue Waffenlieferung ist mächtiger und zerstörerischer als die vorherige.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte erst letzte Woche, er glaube nicht, dass Präsident Trump Selenskyjs Bitte um Tomahawk-Raketen genehmigen werde. Putin erklärte, falls Trump diese Bitte doch erfülle, wäre das der „letzte Nagel im Sarg“ der US-russischen Beziehungen. Diese Beziehungen wären „zerstört“, zitierte ihn Reuters am 5. Oktober.

Nun erfahren wir, dass die Entscheidung bereits gefallen ist. Die Neokonservativen haben erneut gewonnen. Es gibt einfach zu viele dieser kriegstreiberischen Neocons in Trumps Umfeld – und sie haben sein Ohr. Deshalb habe ich schon länger vorhergesagt, dass Amerika Schritt für Schritt immer tiefer in diesen Krieg hineingezogen wird – bis es irgendwann nicht mehr möglich sein wird, weiter zu leugnen, dass wir tatsächlich im Krieg mit Russland stehen.

Immer wenn man denkt, Trump werde uns vielleicht vom Abgrund des Dritten Weltkriegs zurückziehen, trifft er eine neue Entscheidung, die uns näher heranführt – und setzt damit Bidens Politik fort, den Feind Russlands direkt an seiner Grenze zu bewaffnen. Ein Feind, der von Amerika zu genau diesem Zweck geschaffen wurde: Russland als Stellvertreter der NATO zu bekämpfen.
Und wenn die Ukraine ihre Rolle als militärischer Peiniger Russlands nicht mehr erfüllen kann, weil ihr die kampffähigen Männer ausgegangen sind, wird die NATO ihre eigenen Truppen schicken, um die Lücke zu füllen.

Versetzen wir uns für einen Moment in die umgekehrte Lage:
Was wäre, wenn Mexiko zu einem Klientelstaat Russlands würde – bereit, russische Langstreckenraketen auf seinem Boden zu stationieren, um sie auf das amerikanische Kernland abzufeuern?
Und was, wenn russische Techniker diese Raketen direkt bedienen und Ziele tief im Inneren der USA treffen würden – Militäranlagen und Energieinfrastruktur von Texas bis Colorado und darüber hinaus?
Wie würden wir auf eine solche Provokation reagieren? Die Antwort liegt auf der Hand.

Trump hat mehrfach erklärt, er sei enttäuscht von Putin, weil dieser keinen Frieden geschlossen habe, und hat Russland in den letzten Tagen mindestens zweimal als „Papiertiger“ bezeichnet, weil es die Ukraine nicht „innerhalb einer Woche“ besiegt habe.
Putin drehte den Spiess letzte Woche um und fragte, ob nicht vielmehr die NATO der „Papiertiger“ sei, weil sie den russischen Vormarsch nicht habe stoppen können.

Der Ökonom und Trendanalyst Martin Armstrong schreibt – unter Berufung auf einen Bericht des Wall Street Journal –, dass Präsident Trump grünes Licht gegeben habe, damit US-Geheimdienste Zieldaten für ukrainische Angriffe auf russische Energieinfrastruktur (Ölraffinerien, Pipelines, Kraftwerke) mit Tomahawks liefern.

Armstrong erklärt, dies bedeute, dass Washington die Ziele auswähle, die die Ukraine angreifen soll. Er kritisiert die US-Regierung dafür, zu leugnen, dass man sich im Krieg mit Russland befinde, und schreibt:

„Das ist DIREKTER KRIEG gegen Russland. Sie könnten ebenso gut Raketen nach Venezuela liefern, ihnen Zielkoordinaten für Washington, D.C. geben und eine direkt in Trumps Hintern jagen. Das wäre dann wohl auch kein Kriegsakt, oder?“

Es klingt, als stünden sich zwei Schulhofschläger gegenüber. Keiner ist bereit, zurückzuweichen. Beide verfügen über Waffen, die Milliarden von Menschen auslöschen und die Welt in nuklearen Staub hüllen könnten.
Kaum ein Amerikaner und kein Russe will tatsächlich gegeneinander Krieg führen – zumindest niemand, der bei Verstand ist.
Aber offenbar haben wir Führer, die es wollen. Oder zumindest bereit sind, das Risiko einzugehen.

Und wofür? Ist die Ukraine es wert, die eigene nationale Existenz zu riskieren – so weit zu gehen, dass man Putins rote Linie überschreitet und einige der tödlichsten Langstreckenraketen in sein Land feuern lässt?
Putin verfügt übrigens über noch gefährlichere Waffen – Hyperschallraketen, die weit schneller fliegen als die Unterschall-Tomahawks.

Das wird kein gutes Ende nehmen, Leute.

Betet für den Frieden. Bereitet euch auf den Krieg vor. Er kommt zu uns. Ich weiss nicht, wann – aber er kommt.