Habt ihr euch schon mal gefragt, warum moderne Smartphones keine herausnehmbaren Akkus mehr haben?
Die oft genannte Antwort: „Damit du schneller ein neues kaufen musst.“
Zwar nicht ganz falsch – aber das ist nur ein Nebeneffekt. Der eigentliche Grund ist technischer, stiller – und weit beunruhigender.
Software statt Schalter
Wenn du dein Handy ausschaltest, passiert das nicht über einen echten Stromkreis-Unterbrecher. Der „Power“-Button gibt nur ein Software-Signal: Bitte fahre dich herunter. Ob das Gerät danach wirklich inaktiv ist? Du kannst es nicht wissen. Du musst es glauben.
Was im Hintergrund läuft
Selbst im „ausgeschalteten“ Zustand können Komponenten aktiv bleiben – zum Beispiel:
- Positionsdaten puffern
- Mikrofonschnittstellen offenhalten
- Funkverbindungen auf Signalschwankungen prüfen
Solche Funktionen könnten im Extremfall genutzt werden – wenn das Gerät kompromittiert wurde (etwa durch Staatstrojaner oder Firmware-Manipulationen wie bei NSA-Tools, bekannt aus den Snowden-Leaks).
Der nicht wechselbare Akku – ein Kontrollwerkzeug?
Smartphones melden „Akku leer“, wenn noch 5–20 % Restenergie vorhanden ist. Diese Reserve dient:
- Systemintegrität beim Herunterfahren
- Notruf-Funktion
- Hintergrundaktivitäten des Herstellers oder Systems
Einen Akku selbst entfernen? Nicht möglich. Damit fehlt dir der letzte physische Kontrollhebel über dein Gerät.
Fazit: Du kannst deinem Smartphone nicht trauen – nur abschirmen
Nur wer sein Gerät in eine abgeschirmte Box legt oder den Akku trennt, ist wirklich offline.
Was du tun kannst:
- Airplane-Modus ≠ Funk aus
- Ausschalten ≠ Energie aus
- Akku leer ≠ Gerät inaktiv
- Nur Hardwaretrennung ≈ sicher
- Faraday-Box = wirklich offline
Quellen & weiterführende Infos:
- Snowden-Leaks (2013), NSA-Tools wie DROPOUTJEEP
- EFF – Electronic Frontier Foundation
- „GrapheneOS“ – datenschutzfreundliches Android
- Heise.de: Restenergie und Überwachungschips
- Purism Librem Phone – mit physischem Kill Switch
- PinePhone – freie Smartphone-Alternative