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Dieses Satellitenbild zeigt ein Stadtviertel von Mariupol im Juni 2021 und in jüngerer Zeit, nach dem Angriff des russischen Militärs

Was läuft im Ahrtal anders als in Mariupol?

Von Peter Haisenko 

Vor einem Jahr zog eine Flut einen Korridor der Verwüstung durch das Ahrtal. Schnelle Hilfe wurde versprochen, aber weder die Reparaturen noch der angekündigte und notwendige Hochwasserschutz kommen zufriedenstellend voran. Vor wenigen Wochen wurde Mariupol befreit und bereits jetzt befinden sich Neubauten als Ersatz für die zerstörten Wohnhäuser im Bau.

Im Ahrtal und auch im Erfttal sind die Schäden der Flutkatastrophe nach einem Jahr immer noch allgegenwärtig. Nicht einmal die Elementarversorgung, Wasser, Strom, Gas und Telefon, ist vollständig wiederhergestellt. Versicherungen wollen nicht bezahlen und Handwerker sind Mangelware. Die Ämter selbst, die schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen hatten, verzetteln sich im Gezänk um Zuständigkeiten und Verantwortung. Wer sehen will, wie Katastrophenmanagement nicht funktioniert, dem sei eine Reise ins Ahrtal empfohlen. Die Menschen dort sind wütend, verzweifelt und hoffnungslos. Ja, wir leben im besten aller Deutschlands und sind nicht einmal in der Lage, innerhalb eines Jahres die Folgen einer Katastrophe zu reparieren.

In Mariupol haben die Asow-Banden auf Befehl Kiews verbrannte Erde hinterlassen. Sie haben sich in Wohngebäuden, Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen mit schweren Waffen verschanzt, Zivilsten so als Geiseln genommen und alles getan, dass so viel wie irgend möglich zerstört wird. Frühzeitig wurde die Elementarversorgung sabotiert. Was wir nicht behalten dürfen, das muss zerstört werden, war die Maxime und die wird überall