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Wie Big Pharma die Medien übernahm – Ex-CBS-Reporterin Attkisson packt aus

Die renommierte Investigativjournalistin Sharyl Attkisson, einst eine der führenden Stimmen bei CBS News, hat in einem aufsehenerregenden Interview offenbart, wie die Pharmaindustrie ab etwa 2006 schrittweise die Kontrolle über die großen Medienhäuser in den USA übernommen hat – mit verheerenden Folgen für unabhängige Berichterstattung und die öffentliche Gesundheit.

„Etwas hat sich 2006 verändert“

In den frühen 2000er-Jahren, erinnert sich Attkisson, war es noch möglich, im Mainstream-TV offen über Impfstoffsicherheit, mangelnde Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen oder Impfschäden bei Kindern zu sprechen. Persönlichkeiten wie Robert F. Kennedy Jr. wurden eingeladen, ihre Perspektive in Sendungen wie Morning Joe oder The Daily Show zu teilen. Joe Scarborough sprach sogar öffentlich über die Impfschädigung seines eigenen Sohnes.

Doch dieser offene Diskurs verschwand. „Und dann war plötzlich alles weg“, erinnerte sich Jimmy Dore im Gespräch mit Attkisson. Die kritischen Stimmen wurden leiser, die Themen verschwanden aus dem Programm.

Der schleichende Coup: Werbung, Lobbyismus, Schweigen

Attkisson erkannte rückblickend, dass pharmazeutische Unternehmen sich zunehmend mit den Medienhäusern verbandelt hatten. Auf Konzern- und Vorstandsebene begannen sie, gemeinsame Lobbyarbeit im US-Kongress, um bisherige Werbebeschränkungen zu kippen – mit Erfolg:

„Bis dahin war Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente im Fernsehen verboten – sie verstieß gegen das Gesetz“, sagt Attkisson. Heute ist sie in den USA allgegenwärtig.

Mit der Explosion der Werbeeinnahmen – Milliarden und schließlich Billionen Dollar jährlich – floss nicht nur Geld in die Werbespots, sondern auch in den redaktionellen Einfluss.

„Wir begannen zu spüren, was das bedeutete. Lobbyisten des CBS-Konzerns gingen zusammen mit Pharma-Lobbyisten auf den Capitol Hill“, so Attkisson.

Zensur durch Geld – Die unsichtbare Grenze im Newsroom

Die Konsequenz: Redaktionen wurden immer stiller, wenn es um kritische Pharma-Berichterstattung ging. Früher forderten Redakteure noch „Ausgewogenheit“ – heute heißt es laut Attkisson nur noch: „Diese Geschichte dürfen wir gar nicht machen. Niemand soll davon erfahren.“

Diese neue Form der Zensur sei nicht mehr subtil, sondern offen und systemisch. Medien, die einst als Firewall zwischen Konzerninteressen und Öffentlichkeit dienten, hätten unter dem Gewicht der Pharmagelder kapituliert.

Fazit: Eine Medienlandschaft unter Kontrolle

Sharyl Attkisson zeichnet das Bild einer Medienlandschaft, die sich verkauft hat – an eine Branche, die davon lebt, Krankheiten zu verwalten statt aufzuklären. Während das Vertrauen der Bevölkerung in Medien und Politik sinkt, bleibt ein beunruhigendes Fazit:

„Sie finanzieren ihre eigene Nicht-Untersuchung.“

Die Frage ist: Wer kontrolliert heute noch die Kontrolleure? Und was bleibt von der Demokratie, wenn öffentliche Debatten durch Profitinteressen ersetzt werden?