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„Wir müssen den Blanko-Scheck zerreißen, der der Regierung gegeben wurde“

“Wir müssen den Blanko-Scheck zerreißen, der der Regierung gegeben wurde”

Werner Boxler ist eine der Leitfiguren, die gegen das Covid 19-Gesetz, das dem Volk vorgelegt wird, Opposition machen. Er bezeichnet das Gesetz als freiheitsfeindlich.

Deutsche Übersetzung des Interviews:


“Das Ende unserer Freiheiten”, “diskriminierendes Gesetz”, “politische Erpressung”: Diese Argumente werden vehement wiederholt. Wir haben Werner Boxler getroffen, den Co-Präsidenten der Freundinnen und Freunde der Verfassung, die das Referendum gegen das Covid-Gesetz initiiert haben. Seine Wohnung in einem beliebten Wohnviertel von Lausanne sieht nicht wirklich wie eine Wahlkampfzentrale aus. Werner Boxler, der eine dünne rotgeränderte Brille und einen Pferdeschwanz trägt, begrüsst uns höflich. Der 62-jährige Life Coach aus St. Gallen lebt seit fast 40 Jahren in der Waadtländer Hauptstadt. Er ist Vater von vier Kindern und seit kurzem Großvater. In seinem Wohnzimmer, welches von der Farbe Rot und eine Kletterpflanze dominiert wird, serviert er uns ein Glas Wasser, schaut uns mit seinen dunklen Augen und einem direkten Blick an und beginnt mit ruhiger Stimme zu antworten.

Wer sind Sie, Werner Boxler?
Ein freier und unabhängiger Bürger, der nur seinem Gewissen verpflichtet ist. Ich habe noch nie so viel Liebe für mein Land empfunden wie im Moment, ich möchte die Werte ehren und bewahren, welche die Schweiz zu einer der ersten Demokratien dieser Welt gemacht haben. Ich denke an die Generation meines einjährigen Enkels. Ich möchte, dass er stolz darauf sein kann, wofür ich mich während dieser Krise eingesetzt habe.

Inwiefern beendet das Covid-Gesetz unsere Freiheiten?
Seit Beginn des Krisenmanagements Mitte März 2020 erlässt der Bundesrat Verordnungen unter Anwendung des Notstandsgesetzes. Dies hat bis Mitte September gedauert. Viele Maßnahmen verletzten Grundrechte, wie z.B. das Versammlungsrecht und das Recht auf Arbeit. Plötzlich konnte man nirgendwo mehr hingehen, auch nicht friedlich, ohne von der Polizei belästigt zu werden. Im Mai 2020 war ich allein in Bern und wurde aufgefordert, den Ort zu verlassen. Mir wurde klar, dass mit unserem Rechtsstaat etwas nicht mehr stimmt.

Aber die Debatte fand doch wie gewöhnlich in den National- und Ständerats-Kammern statt, oder?
Das Subsidiaritäts-Prinzip wird nicht mehr respektiert. Es findet eine Machtverschiebung vom