Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem von Brüssel gegängelten Deutschland und China stehen vor einer entscheidenden Wende. Was einst als fruchtbare Partnerschaft galt, hat sich in eine Arena zunehmender Spannungen verwandelt.
Von Rainer Rupp
Die Struktur der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen, die einst von massiven Exporten europäischer High-Tech-Produkte ins „Reich der Mitte“ geprägt waren, wurde in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt. Gleiches gilt für die EU insgesamt: Allein im ersten Halbjahr 2025 ist das EU-Handelsdefizit mit China auf über 300 Milliarden Euro angestiegen, ein Rekordwert, der die anhaltende Ungleichheit unterstreicht. Besonders betroffen davon ist Deutschland als größtes Industrieland der Europäischen Union. Das deutsche Defizit gegenüber China ist in den ersten acht Monaten des Jahres um 142,8 Prozent auf 17,4 Milliarden US-Dollar angestiegen – im Vergleich zu 7,2 Milliarden im Vorjahr. Diese Zahlen basieren auf jüngsten Zollstatistiken aus Peking und signalisieren nicht nur wirtschaftliche Verschiebungen, sondern auch geopolitische Risiken.


