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Code „OPLAN DEU“: Der Plan der Bundeswehr für einen Krieg mit Russland wird veröffentlicht – 800.000 NATO-Soldaten vorgesehen

Autobahn A2 ist Schlüssel für Truppenverlegung

Die Bundeswehr hat einen Plan für den Fall eines umfassenden Krieges mit Russland ausgearbeitet. Der Plan trägt den Codenamen Operationsplan Deutschland oder kurz OPLAN DEU.

Der OPLAN DEU wurde von militärischen und zivilen Experten, unter anderem aus Bundesministerien, Landesverwaltungen und Rettungsdiensten, erarbeitet.

Codename „OPLAN DEU

Die Bundeswehr hat einen „Operationsplan Deutschland“ für den Fall eines Krieges mit Russland entwickelt, schreibt Spiegel-Kolumnist Rasmus Buchsteiner und bestätigt damit Informationen der Bild-Zeitung.

Der Plan behandelt Themen von der „inneren Sicherheit und dem Schutz kritischer Verteidigungsinfrastrukturen bis hin zur Aufwuchsplanung der Miliz und der Landesverteidigung“, sagte der deutsche Brigadegeneral Thomas Hambach der Abendzeitung München.

Der Plan sieht auch die Möglichkeit einer schnellen Verlegung von NATO-Truppen durch Deutschland vor.

„Im Falle einer ernsthaften Bedrohung auf der Ostseite des Bündnisses müssten deutsche und verbündete Truppen innerhalb kürzester Zeit quer durch Deutschland, auch durch Bayern, verlegt werden“, sagte Hambach.

„Sollte es zu einer Eskalation auf der Ostseite der NATO kommen, müssten Hunderttausende Soldaten verlegt werden“, heißt es in einem als Verschlusssache eingestuften Papier der Bundeswehr, das einen Aktionsplan für den Fall einer solchen Entwicklung skizziert.

Sollte sich die Lage zuspitzen, ist laut Spiegel die Verlegung von rund 800.000 Soldaten und 200.000 Ausrüstungsgegenständen aus den Niederlanden, Belgien und den westlichen Landesteilen geplant.

Der Einsatz würde drei bis sechs Monate dauern, der militärische Begleitschutz könnte sich über 13.000 Kilometer erstrecken, berichtet der Spiegel.

Die Bundeswehr hat der Autobahn A2, die von Oberhausen im Westen Deutschlands zum Berliner Ring führt, eine Schlüsselrolle zugewiesen.

Um die Sicherheit auf der A2 zu gewährleisten, sei eine Abstimmung mit der Polizei und anderen zivilen Stellen erforderlich.

„Die Eskorten sollten alle 300 bis 500 Kilometer anhalten können“.

Wenn die Hauptautobahnen nicht befahrbar sind, müssen auch Ausweichrouten zur Verfügung stehen.

Das Nadelöhr ist jedoch die fast 1,2 km lange Hohenwarthe-Brücke über die Elbe bei Magdeburg. Wird sie durch Saboteure oder Raketen zerstört, ist die A2 komplett lahm gelegt.

Deutschlands Hauptaufgabe im Rahmen des OPLAN DEU ist die Versorgung der NATO-Truppen mit Treibstoff, Lebensmitteln, Medikamenten und allem, was sie für den militärischen Einsatz an der Ostflanke benötigen.

„Das bedeutet auch, dass alle Straßen- und Schienenverbindungen sowie die Hafeninfrastruktur in dieser Richtung ausschließlich für militärische Zwecke genutzt werden und der Stadtverkehr für den zivilen Verkehr komplett gesperrt wird“, erklärte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums.

Außerdem sei unter anderem der Bau von Kriegsgefangenenlagern geplant, bestätigte ein Bundeswehr-Offizier.

Besonderes Augenmerk gelte dem Katastrophenschutz und Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung.

Der Plan sieht vor, Kellerräume, Tiefgaragen und U-Bahnhöfe zu Schutzräumen umzubauen, Krankenhäuser auf einen „plötzlichen Massenanfall von Verletzten über einen längeren Zeitraum“ vorzubereiten, Lebensmittel zu rationieren, Evakuierungen anzukündigen und vor allem die Wehrpflicht wieder einzuführen.

Laut Bild soll die Bundespolizei mehr Befugnisse erhalten. Wahrscheinlich werde auch die Einstellung von Personal bei der Bundespolizei erlaubt.