Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

Der Westen – im Teufelskreis der Selbstzerstörung

Egon von Greyerz

Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten.” – Ernest Hemingway

Der Westen steht am äußersten Rand der Klippe, von wo aus sich nur noch sehr unappetitliche Entwicklungen abzeichnen. Im besten Fall steht die Welt vor einer hyperinflationären Depression, auf die eine deflationäre Depression folgt. Doch leider steht heute deutlich mehr auf dem Spiel, da der Westen in Fragen der russischen Invasion der Ukraine frenetisch den Klang der Kriegstrommel anheizt.

Der Westen wünscht keinen Frieden

Während die Weltwirtschaft den Punkt ihres Zusammenbruchs erreicht, bekommen die einzelnen Länder jene Führer, die sie verdienen. Heutzutage gibt es im Westen keinen Führer oder Staatsmann mehr, der mit Putin auf Augenhöhe über Frieden verhandeln könnte. Biden hat traurigerweise weder die Vitalität noch die Fähigkeiten, um eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Konflikts zu spielen. Zudem wird er von den Neocons zum Angriff und zur Niederschlagung Russlands gedrängt.

Zudem sind Bidens öffentliche Äußerungen zu Putin – mit Worten wie Kriegsverbrecher und Genozid – dem Frieden wenig förderlich. Biden darf nicht vergessen, dass allein im Vietnamkrieg geschätzt eine Million Soldaten und zwei Millionen Zivilisten auf der Seite Nordvietnams und der Vietcong ihre Leben verloren. Unprovozierte Kriege sind natürlich immer sinnlos, ganz gleich wer sie beginnt.

Technisch betrachtet, haben die USA keinen Krieg gegen Russland begonnen. Russland wird natürlich argumentieren, dass die von den USA unterstützte Maidan-Revolution von 2014, mit der Vertreibung des gewählten Präsidenten Janukowitsch, eine direkte Bedrohung Russlands gewesen ist. Die unten folgenden Karten zum NATO-Gebiet von 1988 bis möglicherweise heute, sollten Finnland und Schweden Mitglieder werden, zeigt deutlich eine sehr unangenehme Situation für Russland.