Von Andrew Korybko
Laut russischen Geheimdienstinformationen werden zwei False-Flag-Szenarien in der Ostsee vorbereitet, um genau dieses Ziel zu erreichen.
Der russische Auslandsgeheimdienst SVR hat gewarnt, dass Großbritannien und die Ukraine zwei False-Flag-Operationen in der Ostsee vorbereiten. Im ersten Szenario sollen von der Ukraine übertragene sowjetische/russische Torpedos in der Nähe eines US-Schiffs explodieren – wobei angeblich einer „fehlzündet“ und dann als Beweismittel präsentiert wird, um Russland die Schuld an dem angeblichen Angriff zu geben. Das zweite Szenario sieht vor, dass sowjetische/russische Seeminen, die von der Ukraine bereitgestellt wurden, aus der Ostsee „gefischt“ und als vermeintlicher Beweis für einen Kreml-Plan zur Sabotage des internationalen Schiffsverkehrs dargestellt werden.
Diese niederträchtigen Provokationen sollen Trump dazu bringen, seine Haltung gegenüber Russland zu verschärfen, nachdem US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Mitte Februar erklärte, dass die USA Artikel 5 der NATO nicht auf Truppen anwenden werden, die von NATO-Staaten nach Ukraine entsendet werden. Dieses ursprüngliche Eskalationsszenario – mit NATO-Truppen auf ukrainischem Boden – sollte Trump ursprünglich dazu bringen, die Gespräche mit Putin abzubrechen und die US-Unterstützung für Kiew massiv auszuweiten. Doch Trumps Team kam dem zuvor und verhinderte das Szenario durch Hegseths öffentliche Klarstellung.
Deshalb wird nun ein Angriff unter falscher Flagge gegen ein US-Schiff in der Ostsee vorbereitet – oder alternativ soll Russland durch das Präsentieren vermeintlicher Seeminen als Bedrohung des internationalen Schiffsverkehrs inszeniert werden. Dabei gilt die Ostsee faktisch schon lange als „NATO-See“ – auch schon vor dem offiziellen Beitritt Finnlands und Schwedens, da diese Staaten inoffiziell längst mit dem Bündnis kooperierten. Es ist daher realitätsfern anzunehmen, Russland könnte solche Operationen dort unbemerkt durchführen – selbst wenn es das tatsächlich wollte.
Hier einige begleitende Hintergrundartikel:
- 11. März: „Russische Spione warnen, dass Großbritannien Trumps geplante neue Entspannung sabotieren will“
- 24. März: „Putins Vertrauter Patruschew äußert sich zur Lage in der Arktis und Ostsee“
- 22. April: „Estland könnte Europas nächster Krisenherd werden“
- 1. Juni: „Russlands militärischer Aufmarsch an der finnischen Grenze dürfte zum Dauerzustand werden“
- 3. Juni: „Die russisch-ukrainischen Gespräche stecken fest – nur die USA oder rohe Gewalt könnten Bewegung bringen“
Diese Berichte zeichnen die Entwicklung der aktuellen Lage nach – von den früheren SVR-Warnungen über die Absicht Großbritanniens, die russisch-amerikanischen Gespräche zu sabotieren, bis zu den regionalen Interessen Estlands und Finnlands und dem derzeitigen diplomatischen Stillstand. Sollte Washington die Ukraine nicht zu den von Russland geforderten Zugeständnissen zwingen, sich aber auch nicht vollständig aus dem Konflikt zurückziehen, dann dürfte eine massive Eskalation der US-Einmischung bevorstehen.
Die begründete Spekulation, dass Trump über die ukrainischen strategischen Drohnenangriffe gegen Russland vorab informiert war, zusammen mit dem jüngsten Verdacht, er habe den Iran mit doppelzüngiger Diplomatie getäuscht, lässt an Trumps persönlicher Vertrauenswürdigkeit zweifeln. Es wäre möglich, dass auch er selbst in die False-Flag-Pläne involviert ist. Trotz Putins zuletzt erneut geäußerter Vertrautheit gegenüber Trump – zuletzt in einem Telefonat – mehren sich in Russland die Stimmen, die Trump der Doppelzüngigkeit verdächtigen.
Daher ist es dringend erforderlich, dass Trump sich vorab klar verpflichtet, im Falle solcher False-Flag-Vorfälle nicht zu eskalieren – ähnlich wie Hegseth präventiv jede militärische Eskalation mit NATO-Truppen in der Ukraine ausgeschlossen hat. Ob Trump die SVR-Warnung zur Kenntnis genommen hat oder ob seine Berater ihn überhaupt informieren würden (außer Putin selbst hat ihn bereits gewarnt), ist unklar. Sollte er davon nichts wissen, könnte er gezielt manipuliert werden.