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Iran geht gegen Mossad-Einrichtungen im ganzen Land vor

Israels tödliche Infiltration des iranischen Staatsapparats – die in koordinierten Attentaten und Drohnenangriffen gipfelte – hat eine großangelegte Säuberungswelle im Inneren ausgelöst, während Teheran darum ringt, die Kontrolle über seine Sicherheitsstrukturen zurückzugewinnen.

In den frühen Morgenstunden des 13. Juni startete Israel einen massiven Luftangriff auf iranisches Territorium, bei dem ein Dutzend hochrangiger IRGC-Kommandeure sowie mindestens sechs Nuklearwissenschaftler getötet wurden. Gleichzeitig wurden die wichtigen Nuklearanlagen von Natanz und Khondab sowie mehrere Militäreinrichtungen innerhalb von nur zwölf Stunden getroffen.

Der Umfang und die Präzision der israelischen Schläge markierten, so ein iranischer Beamter, „einen Moment nationalen Traumas“. Die Angriffe zeigten deutlich: Tel Aviv wusste exakt, wann und wo es zuschlagen musste.

Ein Schockmoment für das Regime

Die Wucht des Angriffs – sowie der Tod zweier Spitzenmilitärs, des Generalstabschefs Mohammad Bagheri und IRGC-Kommandeurs Hossein Salami, mitsamt Familie – erschütterte sowohl die Öffentlichkeit als auch das politische Establishment in Teheran. Noch alarmierender war die Unfähigkeit der iranischen Luftabwehr, die Angriffe abzuwehren. Experten vermuten Cyberangriffe, Sabotage oder interne Platzierungen von Minidrohnen und Sprengsätzen, die israelische Agenten ins Land geschmuggelt hatten. Berichten zufolge reagierte die Luftabwehr erst mit halbtägiger Verzögerung.

Nach zwei Tagen ununterbrochener Drohnen- und Raketenangriffe veröffentlichte Israel ein Video, das iranische Kollaborateure beim Aufbau von Abschussvorrichtungen zeigt – ein klarer Hinweis auf Mossad-Operationen innerhalb Irans.

Angriffe aus dem Inneren

Die Art der Angriffe deutet darauf hin, dass ein Großteil der Feuerkraft von innerhalb Irans kam – durch Kollaborateure und Mossad-Schläferzellen. Parallelen wurden zur Ukraine gezogen, die ebenfalls mit westlicher Geheimdiensthilfe Angriffe innerhalb Russlands durchführte. Der israelische Plan scheint dem zu folgen.

Iranische Sicherheitsdienste entdeckten zahlreiche kleine, aber tödliche Selbstmorddrohnen und Quadcopter. Hinweise auf verdächtige Fahrzeuge führten zu einem entscheidenden Durchbruch: Ein Zivilvideo zeigte den Abschuss einer Rakete aus einem Wohngebiet – die Geheimdienste bestätigten erstmals, dass zivile Fahrzeuge für Drohnenstarts verwendet wurden.

Öffentliche Mobilisierung

Das iranische Geheimdienstministerium rief die Bevölkerung auf, verdächtige Personen, Häuser und Fahrzeuge zu melden. In den Provinzen Lorestan und Fars errichteten Freiwillige Kontrollpunkte. Basij-Milizen begannen mit nächtlichen Patrouillen.

Durch Zivilhinweise konnten zahlreiche Lager aufgedeckt werden. In Lorestan wurde ein Drohnenarsenal in der Villa eines bekannten Neurologen beschlagnahmt. In Shahr-e Rey entdeckten Behörden 200 kg Sprengstoff, 23 Drohnen, Steuerungssysteme und ein blauer Pickup – das gleiche Modell, das 2020 bei der Ermordung von Mohsen Fakhrizadeh verwendet wurde. Weitere Werkstätten wurden in Isfahan und Karaj entdeckt.

Berichten zufolge entdeckten die Behörden sogar per Internet gesteuerte Spike-Panzerabwehrraketen, die zur Ablenkung iranischer Luftabwehr dienten und israelischen Jets das Eindringen erleichterten.

Rückkehr zum Terror: Autobomben

Nach Aufdeckung der Drohnennetzwerke verlegte sich Mossad auf altbewährte Methoden: Autobomben. Am 15. Juni tötete eine Explosion in Teheran drei hochrangige IRGC-Geheimdienstoffiziere, darunter den Chef der IRGC-Aufklärung Mohammad Kazemi. Weitere Sprengsätze explodierten nahe dem Flughafen Mashhad und in einem Park in Shahr-e Rey.

Das Netzwerk der Kollaborateure

Der Mossad unterhält seit Langem ein Agentennetz im Iran – für Attentate, Sabotage und Spionage. Der Mord an Hamas-Führer Ismail Haniyeh im Juli 2024 – mit einer Präzisionsrakete in einem staatlichen Gästehaus – offenbarte die Tiefe dieser Infiltration.

Am 13. Juni starb auch Sicherheitsberater Ali Shamkhani, als zwei Geschosse sein Haus gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen trafen – ein Muster, das auf interne Zielkoordination schließen lässt.

Ein WSJ-Bericht vom 14. Juni enthüllte, wie Mossad über Koffer, Lastwagen und Container Drohnenkomponenten ins Land geschmuggelt hatte. Iran macht dafür die MEK verantwortlich – eine exilierte, vom Westen unterstützte Terrororganisation mit langer Geschichte der Zusammenarbeit mit Saddam Hussein und Israel. Die MEK soll für Infiltration, Mord und Sabotage im Iran verantwortlich sein.

Teheran schlägt zurück

Fünf Tage nach Beginn der israelischen Offensive meldete die Justiz über 30 Verhaftungen wegen Kollaboration mit Mossad oder israelischem Militär. Der Oberste Sicherheitsrat kündigte harte Strafen für Unterstützung der „Besatzungsmacht“ an, das Parlament verdoppelte die Strafrahmen.

Teheran erkennt nun offen an: Mossad und lokale Kollaborateure haben Ziele aufgeklärt, Drohnen gebaut, Attentate durchgeführt und Angriffe Israels vorbereitet.

Dieser Weckruf hat einen hohen Preis. Angesichts des umfassenden hybriden Krieges gegen den Iran muss die Sicherheit neu organisiert und Mossads Netz im Inneren vollständig zerschlagen werden – mit allen Konsequenzen für die Beteiligten.