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Die israelische Militärzensur verbietet die Berichterstattung über acht spezifische Themen im Kontext des Krieges gegen die Hamas.

Die israelische Militärzensur verbietet die Berichterstattung über acht spezifische Themen im Kontext des Krieges gegen die Hamas.

Zensierte Medienthemen.

The Intercept wurde kürzlich ein Dokument zugespielt, das die strenge Zensurpolitik des israelischen Militärs während des Konflikts mit der Hamas im Gazastreifen beleuchtet. Das Dokument wurde vom israelischen Militär im Rahmen der Operation “Iron Swords” an die Medien verteilt. Die Existenz dieses Dokuments und die spezifischen Beschränkungen, die es auferlegt, stellen eine wichtige Entwicklung in der Art und Weise dar, wie die israelische Regierung Informationen in Zeiten des Konflikts kontrolliert.

Die in englischer Sprache verfasste Richtlinie des israelischen Chefzensors, Brigadegeneral Kobi Mandelblit, listet acht spezifische Themen auf, über die die Medien nicht ohne vorherige Genehmigung berichten dürfen. Dazu gehören eine Reihe sensibler Themen wie der Einsatz und die Gefangennahme von IDF-Waffen, Details über israelische Geiseln im Gazastreifen sowie Informationen über Cyber-Angriffe und Raketenangriffe auf strategische Ziele in Israel.

Michael Omer-Man, Experte für israelische Medien und Forschungsdirektor von Democracy in the Arab World Now (DAWN), wies auf den ungewöhnlichen Charakter dieser Direktive hin. Seiner Meinung nach stellt das Memo eine Abweichung von den allgemeineren und begrenzteren Mitteilungen dar, die in der Vergangenheit von der Zensurbehörde herausgegeben wurden.

Diese Enthüllung kommt inmitten von Berichten über eine zunehmende Zensur während des andauernden Konflikts. Guy Lurie vom Israel Democracy Institute berichtete, dass seit Beginn des Krieges mehr als 6.500 Nachrichten zensiert oder teilweise zensiert wurden, was eine erhebliche Zunahme gegenüber der Zeit vor dem Konflikt darstellt. Dieser Trend zur verstärkten Zensur gibt Anlass zur Sorge um die Pressefreiheit und den Zugang der israelischen Öffentlichkeit zu ungefilterten Informationen über den Konflikt.

Die israelische Militärzensur, eine Einheit innerhalb des militärischen Nachrichtendienstes der IDF, spielt seit Langem eine Rolle bei der Überwachung und Kontrolle der Medienberichterstattung über Militäroperationen. Die jüngsten Maßnahmen haben jedoch die Debatte über das Gleichgewicht zwischen nationaler Sicherheit und Pressefreiheit verschärft. Die Selbstzensur, die unter israelischen Journalisten weitverbreitet ist und auf die Omer-Man hinweist, macht das Problem noch komplizierter, da sie einen umfassenderen und durchdringenden Einfluss der Zensur jenseits ihrer offiziellen Richtlinien widerspiegelt.