Der Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs hat erneut für Aufsehen gesorgt – dieses Mal mit einer eindrucksvollen Rede am Samstag auf dem Antalya Diplomacy Forum, einer jährlich stattfindenden Konferenz für internationale Diplomatie im türkischen Antalya. Sachs, Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Columbia University und langjähriger Berater der Vereinten Nationen, nutzte die Hauptbühne, um eine Reihe unbequemer Wahrheiten über die geopolitische Rolle der USA im Nahen Osten auszusprechen.
Was folgte, war ein prägnanter, kaum vier Minuten langer Kommentar – vielleicht der klarste und schärfste zum Nahost-Konflikt, den man seit Langem hören konnte.
Im Zentrum seiner Rede stand die Kritik an Washingtons Politik des Regimewechsels, insbesondere in Syrien. Sachs riet seinem Publikum, sich über die verdeckte CIA-Operation „Timber Sycamore“ zu informieren – das verdeutliche, wie sehr der Nahe Osten seit dem Versailler Vertrag vor über 100 Jahren unter der Einflussnahme westlicher Mächte – Großbritannien, Frankreich und den USA – gelitten habe.
„Es wird weder Sicherheit noch Frieden in dieser Region geben, solange die USA nicht abgezogen sind“, erklärte Sachs unmissverständlich. Und weiter:
„Wenn Sie glauben, Ihr großer Freund USA werde Ihnen zur Seite stehen und Ihren Willen durchsetzen – dann irren Sie sich. Großmächte teilen, um zu herrschen. Sie handeln nicht im Interesse Syriens oder der Türkei… Man ruft Washington, um den Iran auszugleichen – und glaubt, das werde gut ausgehen? Es wird nicht gut ausgehen.“
Mitten im Saal, umgeben von Außen- und Verteidigungsministern aus aller Welt, ließ Sachs keinen Zweifel daran, dass er die neokonservativen Wurzeln der US-Außenpolitik und ihre katastrophalen Folgen klar benannte und offen kritisierte.
Unbedingt sehenswert.
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