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Edward Snowden: Das wichtigste Video aus dem Jahr 1983, das sich jeder ansehen sollte

Einflussnahme der Geheimdienste auf Medien.

Übersetzung:

Stimmt es, dass sie vor Ort die Presse unterrichtet haben?

Ich hatte verschiedene Aufgaben. Eine davon war die eines Analytikers. Ferner fungierte ich als Vernehmer und unterrichtete tatsächlich die Presse, wenn wir, die CIA, wollten, dass spezifische themenbezogene Desinformationen in Umlauf gebracht werden. Diese Information muss gezwungenermaßen keine Lüge sein. Vielleicht handelt es sich um eine Halbwahrheit. Wir suchten uns einen Journalisten aus. Ich übernahm die Einweisung. Und wir hofften darauf, dass er die Information publizieren würde. (…) Zum Beispiel, wenn sie die amerikanische Öffentlichkeit davon überzeugen wollen, dass die Nord-Vietnamesen ihre Befestigungsanlage in Süd-Vietnam hochziehen, würde ich einen Journalisten aufsuchen und ihn benachrichtigen, dass in den vergangenen sechs Monaten zig nordvietnamesische Kräfte den Ho-Chi-Minh Pfad via Süd-Laos durchquerten. Nun für einen Journalisten gibt es keine Möglichkeit diese Information zu überprüfen. Also entweder verwendet er diese, oder halt nicht.

Gewöhnlicherweise ist der Journalist nicht abgeneigt. Zumal es den Anschein erweckt, dass es sich um eine Art Exklusivbericht handelt. Prozentual gesehen, belief sich die Planung solcher Daten auf 70-80 %. Wir nahmen Korrespondenten ins Visier, die großen Einfluss hatten. Die renommiertesten Journalisten in Saigon. Wie Robert Chaplin vom New Yorker Magazine. Bei Gelegenheit Kies Beach von der Los Angeles Times, der ebenfalls für die Chicago Daily News arbeitete. Bud Merrick von US-News und World Report. Malcolm Brown von der New York Times. Sogar Maynard Parker vom Newsweek Magazine. Wir würden auf diese Gentlemen zugehen. Ich würde den Auftrag haben, sie zu kultivieren. Mit ihnen Zeit zu verbringen. Im Caravel oder Continental Hotel. Den Umgang mit ihnen zu pflegen. Und langsam aber sicher ihr Vertrauen zu gewinnen, indem kleckerweise valide wahrheitsgemäße Informationen preisgegeben werden. Dann würde ich inmitten einer Konversation die Daten einbringen, die wir lanciert sehen wollen. Welche eventuell keinen Wahrheitsgehalt haben. Beispielsweise hatte eine Nachricht, die wir erfolgreich im New Yorker Magazine platzierten, etwas mit der Mutmaßung zu tun, dass die Nord Vietnamesen sich 1973 bemühten, entlang der Grenze Süd-Vietnams Flugplätze zu entwickeln. Wir platzierten die Information, um den US-Kongress davon zu überzeugen, dass Saigon weiterhin großzügige Unterstützung erhalten sollte. Und das hauptsächlich die Nord-Vietnamesen das Waffenstillstandsabkommen brachen. So stand es im New Yorker Magazine. Verfasst von Robert Chaplin. Gewiss waren es durch und durch Informationen dieser Natur, die wir versuchten publik zu machen.

Wenn ich mit einem Reporter einen Hinweis einspeise, würde ich normalerweise eine Umgebung schaffen, in der er es nicht vermag, die Angaben zu überprüfen. Ich würde den britischen Botschafter darüber in Kenntnis setzen, dass ich den Reporter mit Desinformationen gefüttert habe. Also, falls er erwägt den britischen oder neuseeländischen Botschafter zu kontaktieren, um gegenzuprüfen, was ich ihm mitteilte, würde er mit einer falschen Bestätigung abgespeist werden. Der übereinstimmende Informationsgehalt, würde ihn verleiten zu konstatieren: „Aha, ich habe den Beweis, dass Frank Snepp mich nicht verschaukelt hat.“ Gleichwohl er lediglich das Echo meiner ursprünglichen Angaben vernimmt. Vom britischen Botschafter oder anderen uns freundlich gesinnten diplomatischen Kontakten. Als ein ehemaliger CIA-Agent, bin ich gegen die Desinformationsaktivitäten, an denen ich beteiligt war. Ich gestehe ein, dass ich involviert war. Und ich denke, dass es keinem nutzvollen Zweck diente. Es ist nicht die Aufgabe der CIA, die amerikanische Öffentlichkeit oder den Kongress mit Propaganda zu überschütten.