Von Whitney Webb and Mark Goodwin
Das Video „Epstein’s Hidden Reach, Digital IDs & a Turning Point“ mit Whitney Webb und Mark Goodwin, moderiert von Marty Bent, ist ein tiefgehender Dialog, der die Verflechtungen von Überwachungstechnologien, digitalen Identitäten und politischer Manipulation in den Fokus rückt. Aufgenommen am 10. November 2025, zwei Tage nach der US-Wahl, beleuchtet die Diskussion die zunehmende Kontrolle durch staatliche und private Akteure, die Rolle von Unternehmen wie Palantir und die Gefahren eines digitalen Überwachungsstaates. Die beiden Sprecher, bekannt für ihre investigativen Recherchen, warnen vor den subtilen Mechanismen, die genutzt werden, um individuelle Freiheiten einzuschränken, und plädieren für mehr Bewusstsein und Widerstand gegen diese Entwicklungen.
Epstein’s Hidden Reach, Digital IDs & a Turning Point: Ein kritischer Blick auf Überwachung, Kontrolle und gesellschaftliche Spaltung
Die versteckte Macht von Überwachung und digitaler Kontrolle
Einleitung: Ein Wendepunkt in der Gesellschaft
Whitney Webb und Mark Goodwin thematisieren in ihrem Gespräch mit Marty Bent die alarmierenden Trends hin zu einer immer stärkeren Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung. Der Titel „Epstein’s Hidden Reach, Digital IDs & a Turning Point“ verweist auf die Verbindungen zwischen Jeffrey Epsteins Netzwerk, der Einführung digitaler Identitäten und einem kritischen Moment, in dem die Gesellschaft vor einer Entscheidung steht: Freiheit bewahren oder in eine technokratische Dystopie abrutschen. Die Diskussion deckt auf, wie scheinbar unterschiedliche Themen wie Stablecoins, biometrische Überwachung und die Definition von „häuslichem Terrorismus“ miteinander verknüpft sind und auf ein größeres Ziel hindeuten: die Schaffung eines Systems, das die Bevölkerung in einem digitalen „Viehgatter“ gefangen hält.
Die Rolle von Jeffrey Epstein und Carbyne
Ein zentraler Punkt des Gesprächs ist die Verbindung von Jeffrey Epstein zu Unternehmen wie Carbyne (ehemals Carbyne 911), das stark von Epstein und Leslie Wexner finanziert wurde. Carbyne hat sich darauf spezialisiert, Notrufsysteme in den USA zu übernehmen und verkauft seine Technologie als Mittel zur Prävention von Massenschießereien. Doch die Beteiligung von Personen wie Ehud Barak, einem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten, und anderen Akteuren mit Verbindungen zu Geheimdiensten wirft Fragen auf. Whitney Webb betont, dass Carbyne nach der Enthüllung der Epstein-Verbindungen versuchte, sich ein amerikanischeres Image zu geben, indem es Personen wie Michael Chertoff, ehemaliger Leiter des Department of Homeland Security, in den Beirat aufnahm. Dennoch bleibt die Technologie ein Werkzeug für präventive Überwachung („Pre-Crime“), das potenziell die Bürgerrechte massiv einschränken kann.
Palantir und die Pre-Crime-Infrastruktur
Ein weiteres zentrales Thema ist Palantir, ein Unternehmen, das von Peter Thiel gegründet wurde und eng mit US-Geheimdiensten zusammenarbeitet. Palantir wurde ursprünglich als Nachfolger des DARPA-Programms „Total Information Awareness“ entwickelt, das nach dem 11. September 2001 massive Datensammlung und Überwachung ermöglichte. Heute ist Palantir tief in die Infrastruktur der US-Regierung eingebunden, einschließlich Steuerbehörden und Finanzinstitute. Webb und Goodwin warnen, dass Palantir’s Fokus auf „Pre-Crime“ – die Vorhersage von Verbrechen, bevor sie geschehen – eine gefährliche Entwicklung ist. Besonders beunruhigend ist die enge Verbindung von Palantir zur aktuellen Regierung und die Tatsache, dass solche Technologien genutzt werden könnten, um Bürger basierend auf vagen Kriterien wie „potenzieller Terrorismus“ zu überwachen.
Digitale IDs und der Genius Act
Die Einführung digitaler Identitäten ist ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion. In den USA wird der sogenannte „Genius Act“ als trojanisches Pferd gesehen, um digitale IDs einzuführen. Obwohl der Act offiziell KYC- (Know Your Customer) und AML- (Anti-Money Laundering) Vorschriften betont, haben öffentliche Konsultationen des Finanzministeriums digitale IDs als zentralen Bestandteil hervorgehoben. In Großbritannien wird der digitale Personalausweis unter dem Vorwand der Eindämmung illegaler Einwanderung vorangetrieben, während in den USA ähnliche Begründungen genutzt werden könnten, um die Akzeptanz zu fördern. Goodwin weist auf internationale Auswirkungen hin: In Vietnam wurden Millionen von Bankkonten geschlossen, um biometrische Verifikationen durchzusetzen, was als Reaktion auf die Verbreitung von US-Dollar-Stablecoins gesehen wird. Diese Entwicklungen deuten auf eine globale Bewegung hin, Kapitalflucht zu verhindern und die Kontrolle über Finanztransaktionen zu verstärken.
Die Strategie der Spaltung
Ein wiederkehrendes Motiv im Gespräch ist die gezielte Spaltung der Gesellschaft. Sowohl Webb als auch Goodwin betonen, dass Ereignisse wie politische Gewalt – etwa die fiktive Ermordung von Charlie Kirk – genutzt werden, um die Öffentlichkeit emotional aufzuheizen und gegeneinander aufzubringen. Diese „Strategie der Spannung“, die auf Operation Gladio in Europa zurückgeht, zielt darauf ab, die Bürger in Angst zu versetzen und sie dazu zu bringen, ihre Freiheiten im Tausch gegen vermeintliche Sicherheit aufzugeben. Die Definition von „häuslichem Terrorismus“ ist dabei so vage formuliert, dass sie sowohl gegen links- als auch rechtsgerichtete Gruppen angewendet werden kann, was die Regierung in die Lage versetzt, willkürlich Gegner zu labeln.
Transhumanismus und die Rolle der Eliten
Ein besonders beunruhigender Aspekt ist die Verbindung zu transhumanistischen Ideologien, die von einflussreichen Persönlichkeiten wie Peter Thiel und Curtis Yarvin vertreten werden. Yarvin’s Vision einer „humanen Alternative zum Völkermord“, bei der „unerwünschte Elemente“ der Gesellschaft in virtuelle Realitäten verbannt werden, erinnert an dystopische Science-Fiction-Szenarien. Diese Ideen finden sich auch in den Schriften von Nick Land und anderen, die eine genetische und technologische Überlegenheit der Eliten propagieren. Webb kritisiert, dass diese sogenannten „libertären Eliten“ in Wirklichkeit autoritäre Strukturen anstreben, die die Macht in den Händen weniger konzentrieren.
Der Kampf um die Freiheit
Trotz der düsteren Analyse bieten Webb und Goodwin Lösungsansätze. Sie plädieren für lokale Resilienz, den Aufbau von Gemeinschaften und die Nutzung alternativer Technologien wie Bitcoin und Nostr, um sich der Kontrolle durch zentralisierte Plattformen zu entziehen. Ihr neues Projekt, die „Paper Cut Publishing House“ und das Magazin „The Paper Cut“, zielt darauf ab, physische Medien zu nutzen, um unabhängige, langformige Inhalte zu verbreiten und die Abhängigkeit von digitalen Algorithmen zu verringern. Zudem betonen sie die Bedeutung von kritischem Denken und der Vermeidung von emotionaler Manipulation durch soziale Medien.
Fazit: Ein Aufruf zum Widerstand
Das Gespräch zwischen Whitney Webb und Mark Goodwin ist ein dringender Weckruf. Es zeigt, wie tief die Verflechtungen zwischen Technologie, Überwachung und politischer Macht reichen und wie dringend ein bewusster Umgang mit diesen Entwicklungen nötig ist. Die Einführung digitaler IDs, die Ausweitung der Überwachung durch Unternehmen wie Palantir und die gezielte Spaltung der Gesellschaft sind Teil eines größeren Plans, die individuelle Freiheit einzuschränken. Doch durch Bildung, lokale Vernetzung und die Nutzung dezentraler Technologien gibt es Hoffnung auf Widerstand. „The Paper Cut“ könnte ein wichtiger Schritt sein, um unabhängige Stimmen zu stärken und die Öffentlichkeit aus der Hyperrealität der Algorithmen zu befreien. Es liegt an uns, die Kontrolle über unsere Zukunft zurückzugewinnen, indem wir uns informieren, vernetzen und handeln – bevor der Wendepunkt in eine dunkle Richtung führt.


