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Hammer and Dance 3.0 – oder der nächste dunkle Winter (Dark Winter) kommt bestimmt!

Vorgeschichte

Nach den Meldungen zum Ausbruch des Coronavirus in China kam es im Frühjahr 2020 in ganz Europa zu ersten einschränkenden Maßnahmen. Der Kultur- und Sportbereich wurde lahm gelegt, etwas später folgte der Einzelhandel, auch Kitas und Schulen wurden geschlossen, es kam zu Grenzschließungen und manche Länder verhängten drastische Ausgangsperren. Die meisten Länder der Welt befanden sich in der ersten Hochphase (the Hammer) der sogenannten Pandemie und versuchten vergeblich, das Inzidenz inszenierte Ausbruchsgeschehen mit Hilfe unterschiedlicher Maßnahmen in den Griff zu bekommen.

Erst mit Beginn des Sommers 2020 wurden Einschränkungen nach und nach wieder zurückgenommen, grenzüberschreitender Urlaub war möglich, Schulen und Kitas waren wieder offen und in Berlin demonstrierten an zwei Augustwochenenden mehr als eine Million Menschen. Damals lauteten die Schlagzeilen z. B. noch: „einen zweiten Lockdown wird es nicht geben“, „Schulen und Kindertagesstätten werden offen bleiben“ oder „Ausgangssperren werden nicht nötig sein“. Doch diese kurze Erholungsphase (the Dance) war nicht von langer Dauer und die Zusagen und Prophezeiungen aus dem Sommer 2020 bestätigten sich nicht, sondern genau das Gegenteil trat ein. Jetzt lautete das neue Motto flatten the curve und nach der zweiten folgte eine dritte Welle. Begründung genug, erneut gegen die Bevölkerung noch schärfere Restriktionen und Verbote zu verhängen.

Wenn man sich jedoch genau ansieht, auf welchen Zahlen – zumeist modellierte Prognoseberechnungen was Intensivbettenbelegung und Mortalität betrifft –, dann die mit zunehmender Härte beschlossenen Maßnahmen beruhten, drängt sich zwangsläufig die Frage auf, war das medial breit propagierte Ziel des Streckens der Kurve und Senkens der Inzidenz wirklich das erklärte Ziel der Regierung oder wurde im Hintergrund nicht bereits nach einer ganz anderen Strategie gehandelt?

Hammer and Dance

Bereits im März 2020 veröffentlichte der in Frankreich geborene Tomas Pueyo, ehemaliger Berater aus dem Silicon Valley, seinen Aufsatz The Hammer and the Dance und landete damit einen medialen Volltreffer. Dieser Artikel wurde in 37 Sprachen übersetzt und hat den Umgang von Politik und Wissenschaft mit dem Coronavirus maßgeblich beeinflusst. Mit Hammer und Tanz formuliert Pueyo hier eine Strategie, die den Wechsel von einer kurzen Zeit harter Einschnitte zu einer längeren Periode langsamer Lockerungen beschreibt. Er geht davon aus, dass nach