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Corona-Impfung in Russland – das Tempo soll angezogen werden. Bild: Marco Verch Professional Photographer, CC BY 2.0

Russland: Impfkampagne mit Zwang und Sonderrechten

Angesichts der niedrigen Impfquote greifen die russischen Behörden in zunehmender Härte durch. In der Berichterstattung gibt es beachtliche Unterschiede

Angesichts sprunghaft steigender Inzidenzzahlen greifen Russlands Behörden bei Einschränkungen im öffentlichen Leben zu vergleichsweise milden Maßnahmen, um die Wirtschaft nicht zu schädigen. Bei der Steigerung der Impfwilligkeit ist man jedoch bedeutend härter: In Mitteleuropa heftig diskutierte Ideen wie Sonderrechte für Geimpfte und Impfpflichten werden rigide durchgesetzt.

Beliebt waren in den vergangenen Wochen und Monaten bei deutschen Impfgegnern Berichte aus Moskau, wo in Zeiten des zweiten deutschen Lockdowns ein sichtbar freieres Leben möglich war. Eine generell eingestellte Gastronomie oder geschlossene Ladengeschäfte gab es in der russischen Kapitale seit Jahresbeginn nicht.

Zwar bescherte die steigende Verbreitung der Delta-Variante des neuartigen Corona-Virus Sars-CoV-2 den Moskauern zwischenzeitlich eine arbeitsfreie Woche, doch das Leben ging in einem stärkeren Maße seinen gewohnten Gang als in mitteleuropäischen Lockdowns. Jetzt aber steigen die Neuinfektionen sprunghaft an. Und die russischen Behörden greifen, zumindest was das