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Iran und Israel im gefährlichsten Kriegsschiffsspiel der Welt

Iran und Israel im gefährlichsten Kriegsschiffsspiel der Welt

Israelische und iranische Schiffe im Roten Meer waren in den letzten Wochen und Monaten regelmäßig Gegenstand von Angriffen.

Tel Aviv und Teheran beschuldigen sich gegenseitig, jedoch mit wenig Beweisen, die die Behauptungen der einen oder anderen Seite stützen.

Am 6. April wurde ein Frachtschiff des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) auf unbekannte Weise im Gebiet zwischen den Küsten von Jemen und Eritrea angegriffen.

Einige Quellen behaupteten, das Schiff sei unterhalb der Wasserlinie getroffen worden, was bedeutet, dass es von einer Magnetmine getroffen wurde.

Andere hingegen behaupteten, es sei unter Raketenbeschuss geraten. In jedem Fall wurde offiziell bestätigt, dass ein IRGC-Schiff mit dem Namen Saviz beschädigt worden war.

Zuvor, am 25. März, wurde ein israelisches Frachtschiff – die „LORI“ – von einer Rakete getroffen, als es von Tansania nach Indien unterwegs war. Dies wurde sofort dem Iran angelastet. Es wurden keine nennenswerten Schäden oder Opfer gemeldet.

Am 11. März, während dieser Serie von Schiffsangriffen, erschütterte eine Explosion ein in iranischem Besitz befindliches Schiff namens SHAHR E KORD vor den Küsten Syriens. Teheran behauptete, der Vorfall sei ein „terroristischer Angriff“ gewesen.

Und sogar noch früher, am 26. Februar, gab es auf der in israelischem Besitz befindlichen MV HELIOS RAY eine Reihe von Explosionen, während sie im Meer von Oman fuhr. Israel behauptete, das Schiff sei von iranischen Kräften angegriffen worden.

Beide Seiten streiten alle Vorwürfe vehement ab.

Dennoch zitierte das Wall Street Journal US-Beamte, die behaupten, dass Israel mindestens ein Dutzend Schiffe, die auf dem Weg nach Syrien waren, ins Visier genommen hat. Die Schiffe gransportierten meist iranisches Öl und die Angriffe fanden aus Sorge statt, dass die Gewinne aus dem Erdölverkauf den Extremismus im Nahen Osten finanzieren würden.

In der Tat hat der Iran seit 2019 wiederholt behauptet, Opfer genau einer solchen subversiven israelischen Politik zu sein.

Bei dem jüngsten Angriff am 6. April zitierte die New York Times einen anonymen US-Beamten, der sagte, die israelische Seite habe den Angriff auf das IRGC-Frachtschiff bestätigt. Das Pentagon seinerseits bestritt, dass US-Streitkräfte in irgend einer Weise beteiligt waren.

Dies geschieht wahrscheinlich aus der Sorge heraus, dass ein solcher Vorfall den inoffiziellen Gesprächen, die in Wien zur Rettung des Iran-Atomabkommens stattfinden, schaden könnte. Tel Aviv lehnt jede Normalisierung an dieser Front strikt ab und hat geschworen, alles zu tun, um das zu verhindern.

Die Bemühungen Tel Avivs beschränken sich nicht nur auf das gefährliche Spiel mit Kriegsschiffen. Ein angeblicher israelischer Spion wurde im Iran verhaftet. Israel und die USA wurden beschuldigt, die bevorstehenden Wahlen am 18. Juni zu hintergehen und zu untergraben.