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Kein sicherer Ort, nirgends …
Die Opfer der israelischen Bombardierungen können nur noch in Massengräbern beerdigt werden. (Foto Al Jazeera)

Kein sicherer Ort, nirgends …

Karin Leukefeld

(Red.) Kein sicherer Ort, nirgends, nicht für Krankenhaus-Patienten, nicht für die Ärzte und das Pflegepersonal, und auch nicht für Journalisten, die wahrheitsgemäß berichten könnten und sollten. So verschafft sich Israel die Hoheit über die Berichterstattung über ihren Krieg in Gaza.

Die Berichtshoheit über den Krieg in Gaza liegt bei der israelischen Armee. Von Israel verursachte dauerhafte Strom- und Internetausfälle behindern Journalisten, die von vor Ort berichten. Drohungen der israelischen Armee gegen Journalisten in Gaza machen deren Arbeit lebensgefährlich. Israel kontrolliert das Telefonnetz im Gazastreifen, so ist es möglich, dass sie die Bewohner per SMS bedrohen und auffordern, ihre Häuser zu verlassen. Der israelische Präsident Isaac Herzog verwies Anfang November im Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken auf sechs Millionen SMS-Botschaften und mehr als vier Millionen Anrufe, mit denen die Israelische Armee auf bevorstehende Angriffe hingewiesen habe. Das sei der Beleg, dass Israel das humanitäre internationale Recht einhalte, so Herzog. 

Journalisten und Angehörige im Visier

Journalisten werden direkt von der israelischen Armee angerufen und aufgefordert, ihre Arbeit einzustellen, ihre Wohnungen zu verlassen und sich in den Süden des Gazastreifens zurückzuziehen. Tun sie es nicht – unter Verweis auf den international verbrieften Schutz von Journalisten und Zivilisten auch in Kriegssituationen oder weil sie auch einfach nicht wissen, wohin sie gehen sollen