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Niederlanden und Kanada starten Projekt digitale Identität, das vom WEF gefördert wird
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Niederlanden und Kanada starten Projekt digitale Identität, das vom WEF gefördert wird

Ab dieser Woche können Reisende zwischen den Niederlanden und Kanada vor ihrem Flug eine digitale Passkontrolle durchlaufen. In Schiphol wurde ein Versuch gestartet, bei dem Gesichtserkennung die Warteschlangen an der Passkontrolle verkürzen soll. „Meine Güte, eine alte Verschwörungstheorie“, sagt der Luftfahrtexperte Coen Vermeeren.

Das Projekt erinnert stark an das Known Traveler Digital Identity-Projekt des Weltwirtschaftsforums. Die Niederlande und Kanada arbeiteten gemeinsam mit dem WEF an einer sogenannten Known Traveler Digital ID, einem digitalen Reisepass.

Dies ist eine Partnerschaft zwischen dem WEF, der niederländischen Regierung, der kanadischen Regierung, Air Canada, KLM und mehreren Flughäfen, darunter Schiphol.

Zurück zum Test in Schiphol. Laut dem Anwalt Vincent Böhre von Privacy First unterschätzen wir die Risiken. „Seit Jahren werden immer mehr Daten von Flugpassagieren gesammelt“, sagte er in der Radiosendung This is the Day.

„Dabei handelt es sich um immer sensiblere Daten: Gesichtsscans, Fingerabdrücke, Unterschriften und sogar die Sozialversicherungsnummer werden vorab aus dem Chip im Reisepass ausgelesen. Es geht immer weiter, wo hört es auf?“ fragte Boehre.

Die Gefahr bestehe darin, dass mit den Daten alles Mögliche gemacht werden könne, wenn sie erst einmal in einer Datenbank gespeichert seien. So sei es beispielsweise kein Problem mehr, Personen mit Überwachungskameras in Echtzeit zu verfolgen.

„Wir bewegen uns immer mehr in Richtung einer Überwachungsgesellschaft, wollen wir das? Die Geschichte zeigt, dass solche Systeme im Laufe der Zeit immer wieder zweckentfremdet und missbraucht werden“.