Inmitten wachsender geopolitischer Spannungen analysiert Oberst a. D. Douglas Macgregor die wahren Hintergründe des Ukraine-Konflikts, die Zukunft der NATO und die bröckelnde globale Ordnung. Glenn Diesen spricht mit ihm über diplomatische Chancen, strategische Fehleinschätzungen des Westens und mögliche Wege zum Frieden. Ein aufschlussreiches, schonungslos ehrliches Gespräch – jenseits des medialen Mainstreams.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
„Selenskyj muss weg“ – Oberst Douglas Macgregor fordert Wende in der Ukraine-Politik
Ein Gespräch mit Glenn Diesen
Übersetzung und Einordnung eines Interviews vom März 2025
In einem brisanten Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Glenn Diesen analysiert der ehemalige US-Oberst Douglas Macgregor die geopolitischen Folgen des Ukraine-Kriegs – und findet dabei klare Worte. Selenskyj sei das größte Hindernis für Frieden, die NATO habe keine Zukunft, und Europa stehe vor einer sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Zerreißprobe.
„Die Hindernisse liegen nicht in Riad – sie sitzen in Kiew und Washington“
Macgregor hebt hervor, dass die Verhandlungen zwischen Russland und den USA in Saudi-Arabien erstaunlich konstruktiv verlaufen seien. Das eigentliche Problem liege jedoch bei Präsident Selenskyj, der laut Macgregor jede Lösung ablehne, die nicht auf eine Rückkehr zur Situation vor 2014 abziele – ein Szenario, das er für unrealistisch hält.
Übergangsregierung statt Eskalation
Macgregors Vorschlag: eine Übergangsregierung in der Ukraine, begleitet von internationalen Wahlen unter Aufsicht der UN oder OSZE. Nur so könne man einen diplomatischen Ausweg aus dem Krieg ermöglichen. Die derzeitige ukrainische Führung sei nicht mehr tragbar – sie sabotiere Abkommen, eskaliere gezielt und verliere die Kontrolle über die eigenen Streitkräfte.
NATO: Eine sterbende Struktur?
Besonders provokant: Macgregors These vom bevorstehenden Ende der NATO. Die Allianz habe ihre strategische Daseinsberechtigung verloren, und die wirtschaftliche wie politische Erosion Europas mache ein militärisches Großprojekt gegen Russland zur Farce.
„Ohne die USA bricht alles zusammen“, sagt Macgregor. Er berichtet von früheren Versuchen, den Europäern eine eigenständige Kommando-Infrastruktur zu ermöglichen – doch niemand habe investieren wollen.
Russland: Kein Interesse an Eroberungen
Macgregor widerspricht dem westlichen Narrativ, Russland wolle Europa überrennen. Putin sei der friedlichste russische Staatschef seit einem Jahrhundert – das Ziel sei ein stabiles, souveränes Russland.
Auch was Territorien angeht, sei der Kreml kompromissbereit – solange die Krim und die derzeit kontrollierten Gebiete anerkannt und die Ukraine neutral werde.
Trump als Friedensfaktor?
Ob man ihn möge oder nicht – Macgregor sieht in Donald Trump die Chance auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Trumps Bereitschaft zum Dialog sei der einzige Lichtblick in einem durch Ideologie und Eskalation verhärteten Umfeld.
Fazit
Das Interview zeichnet ein düsteres Bild der westlichen Strategie im Ukraine-Konflikt – und formuliert einen klaren Gegenvorschlag: Diplomatie statt Dauerkrieg, Neutralität statt NATO-Expansion, Realitätssinn statt ideologischem Starrsinn.
Ob diese Perspektive in Washington oder Brüssel Gehör findet, bleibt offen – doch Macgregors Analyse dürfte Teil einer wachsenden Gegenbewegung sein, die sich mehr an Fakten als an Narrative hält.