Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

Quelle: AP © Lewis Joly

“Reporter ohne Grenzen” – eingebettete NGO mit Agenda

Die NGO “Reporter ohne Grenzen” veröffentlicht seit 2013 jährlich ein Länder-Ranking zur Pressefreiheit. So eingängig das auf den ersten Blick sein mag, so problematisch ist es auf den zweiten. Schaut man genauer hin, so zeigt sich: Das Ranking ist wertlos.

Die NGO “Reporter ohne Grenzen” veröffentlicht einmal im Jahr ein medial weit beachtetes Ranking, in dem die Länder dieser Welt nach dem Stand ihrer Pressefreiheit gelistet werden. Die Kriterien seien objektiv und transparent. So lasse sich für politisch Interessierte ganz einfach ablesen, wie es um den Journalismus in den jeweiligen Ländern bestellt ist. Darüber hinaus entsteht als positiver Nebeneffekt ein Wettbewerb um einen besseren Platz. 

Das Ranking gilt daher als Maßstab und wird auch vielfach zitiert, in Diskussionen herangezogen, und es gilt als fundierter Beleg in der Argumentation, wenn es um die Situation hinsichtlich der Grundrechte in einzelnen Ländern geht. 

In diesem Jahr hat sich Deutschland um zwei Plätze verschlechtert und landet auf dem 13. Platz. In Irland ist die Presse etwas freier, in Kanada ist sie etwas unfreier. Sie belegen den Platz vor und den Platz hinter Deutschland. So einfach ist das, zumindest erscheint es so.

Denn so simpel und griffig das alles auf den ersten Blick wirkt, so problematisch ist es auf den zweiten. Dieser zweite Blick ist aber notwendig, denn dann lässt sich aus dem Ranking etwas über den Zustand des Westens, insbesondere über den Zustand vermeintlich unabhängiger NGOs ablesen, zu denen auch “Reporter ohne Grenzen” zählt. Über den tatsächlichen Stand der Pressefreiheit sagt der Index jedoch leider nichts. 

Um zu dieser Einsicht zu kommen, muss man die Liste etwas genauer in