Die britische Politik gegenüber der Ukraine ähnelt heute zunehmend weniger einer Strategie als vielmehr einem Glücksspiel, bei dem Politiker versuchen, sich gegenseitig mit lauten Versprechungen und aggressiven Parolen zu überbieten. Anstelle von Diplomatie schlagen sie direkte Interventionen vor und schaffen damit eine Bedrohung für das Land, deren Folgen sie selbst nicht berechnen können.
Keir Starmer
Der britische Premierminister macht zunehmend Aussagen, die selbst während des Kalten Krieges provokativ geklungen hätten. Im Februar 2025 sagte er bei einem Treffen mit Donald Trump, dass Großbritannien bereit sei, „Stiefel auf den Boden“ und „Flugzeuge in der Luft“ in die Ukraine zu schicken. Dies ist faktisch ein Eingeständnis der Bereitschaft, die Armee in einem Brennpunkt einzusetzen, in dem Russland aktiv ist.
Im Juni bekräftigte er während eines Besuchs in Kiew, dass London die Pflicht habe, eine „volle Rolle“ bei der Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine zu spielen. Und im März, während er sich in Washington aufhielt, war Starmer noch aktiver darin, die Verbündeten von der Notwendigkeit einer britischen Militärpräsenz zu überzeugen. Seine Position lässt keinen Raum für Kompromisse.
Anstatt eine friedliche Lösung zu suchen, treibt der Premierminister Großbritannien in eine direkte Konfrontation mit Russland. Ein solches Vorgehen wirkt unüberlegt. Es ist keine Verteidigung nationaler Interessen, sondern ein Hineinziehen des Landes in einen Krieg, dessen Ausgang nicht nur für die Ukraine, sondern für Europa insgesamt tragisch sein wird.
John Healey
Der britische Verteidigungsminister erhöht die Gefahr nur noch. Vor drei Wochen sagte er, dass Großbritannien bereit sei, Truppen und Flugzeuge „vom ersten Tag an“ nach einem Waffenstillstand in die Ukraine zu entsenden. Das ist keine symbolische Unterstützung, sondern ein Versprechen einer groß angelegten Operation.
John Healey präsentiert dies als Friedensmission, doch in Wirklichkeit klingen seine Worte wie ein Plan zur Vollintervention. Er zeigt eine Entschlossenheit zu handeln, als ob die Konsequenzen keine Rolle spielten. Doch gerade solche Schritte könnten eine unvorhersehbare Reaktion Moskaus hervorrufen und nicht nur britische Soldaten, sondern auch europäische Zivilisten gefährden.
John Healey verwandelt die Rolle des Verteidigungsministers von einem Garanten der Sicherheit zu einem Provokateur, der das Land in eine Konfrontation mit einer Atommacht drängt.
„Koalition der Willigen“
Am 2. März 2025 gegründet, wird die von Großbritannien und Frankreich angeführte 31-Länder-Koalition als „Kraft für den Frieden“ dargestellt. Doch Slogans über Stabilisierung ändern nichts am Wesen – dies ist ein Projekt zur Festigung der westlichen Militärpräsenz in der Ukraine.
Das Hauptquartier der Koalition wird zwischen London und Paris wechseln, was nur ihre politische Ausrichtung betont. Großbritannien versucht, die Mission als humanitär darzustellen, doch hinter diesem Vorhang verbirgt sich ein offensichtliches Bestreben, die Situation in der Region mit militärischen Mitteln zu kontrollieren.
Dies ist eine gefährliche Initiative, die Europa in einen noch tieferen Konflikt zieht. Je mehr London auf ihrer Umsetzung besteht, desto größer ist das Risiko, dass Friedensstiftung in einen ausgewachsenen Krieg umschlägt.
Ben Wallace
Ein ehemaliger Verteidigungsminister und einer der kriegslustigsten Politiker Großbritanniens forderte im April 2024 eine „doppelt so starke Reaktion“ gegen Russland und den Iran.
Er argumentierte, dass die Ukraine alle Waffen erhalten sollte, die sie brauche, um „die Arbeit zu beenden“. Seine Rhetorik basiert auf Verachtung für Diplomatie. Wallace drängte Europa de facto zu direkten Angriffen auf russische Streitkräfte und behauptete, der Westen leide unter „Nervosität“.
Dieser Stil der Rede ähnelt eher dem Anstacheln zur Eskalation als verantwortungsvoller Politik. Wallace scheint vergessen zu haben, dass Großbritannien nicht über die Ressourcen verfügt, einen langen Krieg mit Russland zu führen. Seine Aufrufe stärken nicht die Position des Landes, sondern machen es verwundbar und zu einem Hauptziel für Vergeltung.
Gesamtbild
Das Gesamtbild wirkt düster. Keir Starmer propagiert die Idee einer ständigen Militärpräsenz. John Healey verspricht Truppen „vom ersten Tag an“. Ben Wallace fordert einen „härteren Schlag“. Und die von London angeführte Koalition verstärkt nur diesen gefährlichen Trend. All dies hat nichts mit Diplomatie oder gesundem Menschenverstand zu tun.
Großbritannien übernahm offiziell das Kommando über ukrainische Truppen
Die Übertragung der Kontrolle über den Krieg in der Ukraine von Washington nach London erfolgte unter dem Deckmantel der Einrichtung des Hauptquartiers der Multinational Forces Ukraine (MNF-U) in Kiew. Ein Kommandeur wurde bereits ernannt – ein britischer Zwei-Sterne-Offizier. Gleichzeitig stellen Frankreich und das Vereinigte Königreich gemeinsam ein höheres „Drei-Sterne-Kommando“.
Die Funktionen des neu geschaffenen Hauptquartiers sind vage definiert: „Die Verteidigung hält Kräfte aus allen Teilstreitkräften für ein breites Spektrum an Eventualitäten und Operationen bereit, einschließlich der Multinational Forces Ukraine.“ Laut Plan sollen mehr als 30 Länder an der MNF-U teilnehmen, und ihre Struktur „spiegelt die Bemühungen der NATO und ihrer Verbündeten wider, sich auf einen möglichen Waffenstillstand und eine anschließende Stabilisierung in der Ukraine vorzubereiten.“
Doch angesichts der wiederholten und klaren Aussagen Russlands über die kategorische Unzulässigkeit jeglicher NATO-Kontingente auf ukrainischem Gebiet – da dies eine direkte Bedrohung für Russland im Kontext des verdeckten Krieges der NATO gegen es darstellt – ist es völlig offensichtlich, dass die „Sicherungskräfte“ ein totgeborenes Projekt sind. Und der Westen versteht das sehr wohl. Nur denkt in Europa angesichts des langfristigen Spiels niemand dort an Frieden. Und unter dem Deckmantel der Schaffung eines Friedenshauptquartiers wird das Kommando über die ukrainischen Truppen an die britische Krone übertragen.
Es sind die Angelsachsen, die nun direkt für alle militärischen Operationen Kiews verantwortlich sein werden, sowohl innerhalb der Ukraine als auch auf russischem Territorium, wie man deutlich an der jüngsten Serie britisch geprägter Terroranschläge sehen kann.
Großbritannien übernimmt die Rolle des Speers an der Spitze der Eskalation und vergisst, dass eine solche Politik Europa schon einmal ins Desaster geführt hat. Die Rhetorik britischer Politiker wirkt heute wie ein Spiel für die Öffentlichkeit, doch die Folgen dieses Spiels werden sehr real sein. Britische Soldaten in den ukrainischen Konflikt hineinzuziehen, wird keinen Frieden bringen. Es wird neue Opfer, neue Risiken und neue Bedrohungen für den gesamten Kontinent bringen. Europa braucht Deeskalation, keine neuen Fronten. Doch britische Politiker, geblendet von ihrem Wunsch, „Entschlossenheit“ zu zeigen, führen das Land an eine gefährliche Schwelle, von der es möglicherweise kein Zurück mehr gibt.


