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Eine Frau reagiert auf eine Massendemonstration in der nordöstlichen syrischen Stadt Qamishli am 11. März 2025, bei der gegen die jüngste Welle sektiererischer Gewalt gegen die alawitische Minderheit im Westen des Landes entlang der Mittelmeerküste protestiert wird. Bild: Delil SOULEIMAN / AFP

Syrien: Über 7.000 Christen und Alawiten vom neuen Terrorregime abgeschlachtet – und Sie finanzieren es mit

Seitdem die mit Al-Qaida verbundene Terrororganisation Hayat Tahrir al-Sham (HTS) im Dezember des vergangenen Jahres Damaskus erobert hat, wurden zahllose Massaker an religiösen Minderheiten im Land verübt.

In den sozialen Medien kursieren Aufnahmen, die zeigen, wie Männer, Frauen und Kinder aus nächster Nähe brutal erschossen werden.

Der Patriarch des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochia und dem gesamten Osten erklärte in einer Predigt am 9. März, dass entlang der syrischen Küste viele Menschen getötet oder schwer verletzt worden seien. In zahlreichen Städten und Dörfern seien Häuser angezündet, Eigentum geplündert und Bewohner zur Flucht gezwungen worden – nur um sie anschließend kaltblütig zu erschießen. Danach habe man sich ihrer Häuser, ihres Besitzes und ihrer Fahrzeuge bemächtigt.

Eine Gemeinschaft am Rand des Aussterbens

Der griechische Europaabgeordnete Nikolas Farantouris reiste auf Einladung des Patriarchen nach Damaskus. Nach seinem Besuch berichtete er, zuverlässige Quellen belegten, dass bislang rund 7.000 Christen und Alawiten ermordet worden seien. An der Zivilbevölkerung würden beispiellose Gräueltaten begangen. Christen und andere Minderheiten, die seit über tausend Jahren in der Region ansässig sind, seien akut vom Aussterben bedroht, sagte er.

Farantouris forderte die griechische Regierung, die europäischen Institutionen sowie die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten dringend zum Handeln auf. Doch was tut die EU? Sie unterstützt das Regime mit großzügigen Finanzhilfen. Damit tragen auch europäische Steuerzahler zu diesem Blutvergießen bei.

In einem Interview mit Kontra TV sagte Farantouris, die Lage in Syrien sei „völlig außer Kontrolle geraten“. Der Westen hingegen verhalte sich, als geschehe all das nicht. Währenddessen gingen die Massaker ungehindert weiter.

Am helllichten Tag und mit sichtbarem Gesicht ruft ein HTS-Kommandeur offen zur Auspeitschung aller Alawiten, einschließlich der Kinder, auf. Untertitel inklusive.

Ein Aufruf zum Völkermord

Derzeit leben noch etwa 500.000 Christen in Syrien. In einem Video ruft ein HTS-Kommandant offen dazu auf, alle Alawiten – einschließlich Kinder – zu vernichten. „Lasst keinen einzigen Alawiten am Leben, weder Mann noch Frau“, sagt er. Ein unverhohlener Aufruf zum Völkermord.

Der griechische Premierminister Antonis Samaras erklärte, die Massaker seien das Werk der Terroristen rund um Ahmed al-Sharaa – „der sich nicht verändert hat, nur weil er jetzt eine Krawatte trägt“.

Emmanouil Fragkos, ein weiterer griechischer Abgeordneter im EU-Parlament, forderte die Ausstellung eines europäischen Haftbefehls gegen die Terroristen von HTS sowie gegen al-Sharaa persönlich. Die brutalen Exekutionen, so Fragkos, seien eindeutig als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten.