Paul Craig Roberts
Ich habe mich gefragt, ob die Friedensverhandlungen des Trump-Regimes aufrichtig sind. Der von Trumps Gesandtem Keith Kellogg enthüllte Plan zeigt, dass die Verhandlungen nicht aufrichtig sind. Putin, Lawrow und der Sekretär des Sicherheitsrates, der ehemalige Verteidigungsminister Schoigu, haben allesamt deutlich gemacht, dass NATO-Truppen in der Ukraine inakzeptabel sind und zum Dritten Weltkrieg führen könnten.
Warum hat Kellogg dann eine gemeinsame Erklärung der Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Polens, Spaniens und des Vereinigten Königreichs unterstützt oder arrangiert, in der „robuste Sicherheitsgarantien für die Ukraine“ zugesagt werden, bestehend aus „einer Koalition von Luft-, Land- und Seestreitkräften, die dazu beitragen könnten, Vertrauen in einen künftigen Frieden zu schaffen und die Regeneration der ukrainischen Streitkräfte zu unterstützen“?
Dies ist sicherlich nicht die Entmilitarisierung der Ukraine, die der Kreml fordert, und der Schutz durch NATO-Streitkräfte ist dasselbe wie eine Mitgliedschaft in der NATO.
Putin hat Russland diese Situation selbst eingebrockt, weil er und sein Außenminister ständig auf eine Verhandlungslösung drängen. Seit mehr als drei Jahren hat Putin einen militärischen Sieg vermieden. Die Erklärung, die ich anbiete, ist, dass er in dem Konflikt eine Gelegenheit sah, ihn zu nutzen, um eine Großmachtregelung zu erreichen, wie das gegenseitige Sicherheitsabkommen mit dem Westen, das er und sein Außenminister im Dezember 2021 und Februar 2022 zu erreichen versuchten.
Das Versäumnis Putins, auf einen Konflikt mit dem Westen in der Ukraine vorbereitet zu sein, und sein Verschweigen eines militärischen Sieges haben zu einer gefährlichen Situation geführt. Putins Duldung eines nicht enden wollenden Konflikts hat zu Raketenangriffen bis tief nach Russland hinein und zur jüngsten Schließung aller Moskauer Flughäfen aufgrund von Drohnenangriffen geführt.
Das muss bei den Russen die Frage nach Putins Effektivität als Kriegsführer aufwerfen. Ein Ergebnis ist, dass der Westen so wenig Achtung vor Putin hat, dass er trotz seiner eindringlichen Warnung plant, NATO-Truppen in der Ukraine zu stationieren. Es wäre viel besser gewesen, wenn Putin sich darauf konzentriert hätte, den Krieg zu gewinnen, anstatt zu versuchen, ihn zu nutzen, um eine Einigung mit dem Westen auszuhandeln. Das Ergebnis von Putins Versagen, auf Sieg zu kämpfen, wird wahrscheinlich ein viel größerer Krieg sein.
Ist sich der Kreml darüber im Klaren, dass der Zweck von Washingtons „Friedensverhandlungen mit der Ukraine“ darin besteht, Washingtons Kriege mit Russland und China aneinanderzureihen, weil Washington nicht in der Lage ist, sie gleichzeitig zu führen?
Ist sich der Kreml darüber im Klaren, dass die Verhandlungen nicht aufrichtig sind und dazu dienen, Washington aus dem Konflikt herauszuziehen und die NATO zu ersetzen, damit Washington sich auf China konzentrieren kann, das als stärkster Gegner angesehen wird? Es ist klar, dass Washington Russland und China als Gegner betrachtet, die es zu besiegen gilt. Werden die „Friedensverhandlungen“ dazu benutzt, Kriege zu verursachen, anstatt sie zu beenden?
