In der deutschen Hauptstadt sind am Samstag Tausende von Menschen auf die Straße gegangen, um an einer Massendemonstration teilzunehmen, zu der rund 340 Organisationen im Namen von “Solidarität” und “sozialer Gerechtigkeit” aufgerufen hatten.
Rund 10.000 Demonstranten zogen durch die Straßen Berlins, wie die Polizei den deutschen Medien mitteilte. Die Organisatoren der Veranstaltung gaben an, dass bis zu 30.000 Menschen für die Veranstaltung unter dem Motto “Unteilbar! Für eine gerechte und solidarische Gesellschaft”.
Gerade JETZT ist der Moment, um #unteilbar auf die Straße zu gehen: Stoppen wir die soziale Spaltung der Gesellschaft und die Verschärfung der Klimakrise! Streiten wir für eine Gesellschaft, in der das Wohl aller im Mittelpunkt steht! #b0409 pic.twitter.com/WVcBjKqtxi
— unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) September 4, 2021
Organisiert wurde der Marsch von einer Vielzahl verschiedener Nichtregierungsorganisationen, Bürgerbewegungen und Gewerkschaften, vom Deutschen Kinderhilfswerk, Amnesty International und Fridays for Future bis hin zum Deutschen Gewerkschaftsbund und dem Berliner Mieterverein.
Wir sind mit 30.000 [Demonstranten] auf die Straße gegangen und haben ein deutliches Zeichen für Veränderung und für eine solidarische, gerechte und antirassistische Gesellschaft gesetzt”, sagte die Sprecherin der Initiative “Unteilbar”, Rebecca Rahe. “Inmitten der Krisen unserer Zeit: der Covid-19-Krise, der [Situation in] Afghanistan und der Klimakrise haben wir gezeigt, dass wir unteilbar sind und vielen Tausend Menschen deutlich gemacht, dass wir für einen echten Wandel stehen”, fügte sie hinzu.
Wir wollen eine Zukunft ohne Existenzangst! Die #unteilbar|e Antwort auf die #Klimakrise ist sozial und ökologisch nachhaltig. #b0409 @_verdi @FridayForFuture pic.twitter.com/0CREeovszw
— unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) September 4, 2021
Der mehrere Kilometer lange Zug führte durch den Berliner Tiergarten und das Brandenburger Tor, während die Demonstranten durch die Innenstadt marschierten. Die Teilnehmer des Marsches forderten eine echte Demokratie, “die echte Teilhabe für alle garantiert und die jeder mitgestalten kann”, wie eine der Organisatorinnen der Veranstaltung, Anna Spangenberg, sagte.
Was für ein fantastischer Tag! Gemeinsam sind wir heute für eine Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst selbstbestimmt leben können und in der das Wohl aller im Mittelpunkt steht, laut geworden! #unteilbar #b0409 pic.twitter.com/oQNOJ0qn6T
— unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) September 4, 2021
Forderungen an die Regierung, “die Klimakrise endlich konsequent und sozial gerecht anzugehen”, sowie Rassismus und Menschenfeindlichkeit “ernsthaft” zu bekämpfen, standen ebenfalls auf der Liste der Demonstranten. Obwohl die Kundgebungsteilnehmer große Transparente mit der Aufschrift “Unteilbar” an der Spitze der Marschkolonne hielten, brachten viele Organisationen, die sich der Veranstaltung anschlossen, auch eigene Forderungen ein.
Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. Wir kämpfen zusammen gegen Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und Diskriminierung. #unteilbar #b0409 pic.twitter.com/Lx3Q5D0zTo
— unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) September 4, 2021
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in eine antirassistische, soziale, klimagerechte & geschlechtergerechte Gesellschaft! ✊ #unteilbar #b0409 pic.twitter.com/Wx9axJ4Kd0
— unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) September 4, 2021
Die deutschen Gewerkschaften forderten bessere und gerechtere Arbeitsbedingungen. Amnesty International forderte ein Ende von Folter und Misshandlung. Verschiedene feministische Gruppen forderten Rechte für Frauen, darunter das Recht auf Abtreibung. Einige Gruppen forderten die Berliner Behörden auf, die Gentrifizierung einiger Stadtteile zu stoppen und die Räumung von Obdachlosen aus einigen provisorischen Lagern in verschiedenen Gegenden zu beenden.
Diese Demonstrantinnen stehen für Gleichstellung ein und fordern:
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“Sprecht nicht über, sondern mit uns!”
Unser #Feminismus ist antirassistisch und #unteilbar 💪 pic.twitter.com/1R952AflHL
Der Marsch verlief friedlich und die Berliner Polizei, die rund 1.000 Beamte zur Aufrechterhaltung der Ordnung während der Veranstaltung einsetzte, lobte die Demonstranten dafür, dass sie sich an die Regeln des Covid-19 hielten. Die meisten Demonstranten trugen Masken und hielten soziale Distanz, sagte die Polizei nach der Veranstaltung und fügte hinzu, dass es für die Beamten keinen Grund gab, einzugreifen und den Marsch zu stoppen.
Pro-Regierungs-Demo in Berlin war (Steuer-)Geld-Verschwendung: Kaum Interesse an #unteilbar
Tausende gehen in Paris auf die Straße und protestieren gegen Covid-19-Gesundheitspässe in ganz Frankreich
Am Samstag strömten große Menschenmengen auf die Straßen der französischen Hauptstadt. Mehrere tausend Demonstranten zogen durch den Boulevard Saint-Marcel im Südosten der Stadt in Richtung Place de la Bastille.
Mainstream media likely to write off Paris protests as a “handful” again today.
— Daz Leicester (@Daz_Leicester) September 4, 2021
Make your own minds up. ccTRN pic.twitter.com/pMq7ceNsYA
WOW Paris!😳
— ❗️𝙴𝚗𝙼𝚘𝚍𝚎𝙼𝚊𝚌𝚊𝚛𝚘𝚗™️❗️ (@EnModeMacaron) September 4, 2021
Manif considérable!💪#Manifs4septembre pic.twitter.com/j04UeuPx2O
Die Menschen hielten Plakate mit der Aufschrift “Stopp”, riefen, “Freiheit” und schlugen Trommeln. Einige der Demonstranten trugen gelbe Westen – ein Symbol einer anderen massiven Protestbewegung, die in Frankreich zwischen Oktober 2018 und März 2020 etwa eineinhalb Jahre lang aktiv war.
Another demonstration in Paris ❤#manifestation4septembre #Macron #Manifs4septembre #NoGreePass pic.twitter.com/r4aOtzyC11
— Յան ✝️ 🇦🇲🇫🇷🇷🇺🇺🇸 (@YanKarene) September 4, 2021
PARIS C’EST MAGIQUE #Manifs4septembre pic.twitter.com/nFXebnAa6d
— BBR06 (@BBR_06) September 4, 2021
Nach Angaben der französischen Medien schlossen sich rund 2.000 Menschen dem Marsch an. Auf dem Place de la Bastille, wohin der Marsch führte, setzte die Polizei Tränengas gegen eine Gruppe von Demonstranten ein, die sich dem Protest anschließen wollten, so der Journalist Charles Baudry von RT France.
🔴Nouvelle manifestation à #Paris contre le #PassSanitaire et l’obligation vaccinale, pour un huitième #weekend consécutif. Plusieurs rassemblements sont prévus ce samedi #4septembre dans le pays.#Manifs4septembre #manifestations #manifestation4septembre #COVID19 pic.twitter.com/jCyEVuUhye
— Charles Baudry (@CharlesBaudry) September 4, 2021
🔴Nouvelle manifestation à #Paris contre le #PassSanitaire et l’obligation vaccinale, pour un huitième #weekend consécutif. Plusieurs rassemblements sont prévus ce samedi #4septembre dans le pays.#Manifs4septembre #manifestations #manifestation4septembre #COVID19 pic.twitter.com/jCyEVuUhye
— Charles Baudry (@CharlesBaudry) September 4, 2021
🔴Tensions a l’intérieur du Forum des Halles à #Châtelet, alors que des manifestants sont entrés à l’intérieur du centre commercial. Intervention en cours de la BRAV-M. #Manifs4septembre #PassSanitaire #Manifestations4Septembre #Paris pic.twitter.com/4tM0zSc8fK
— Charles Baudry (@CharlesBaudry) September 4, 2021
Auch bei anderen Gelegenheiten versuchten Demonstranten, von der Hauptmarschroute in Paris abzuweichen, was die Polizei zum Eingreifen veranlasste, wie die französischen Medien berichteten. Ansonsten verliefen die Kundgebungen friedlich.
PARIS – Le cortège anti #PassSanitaire est de plus en plus important. C’est la 8eme semaine de mobilisation consécutive. #Manifs4septembre #manifestation4septembre https://t.co/3ywljReTWZ pic.twitter.com/Ew6Ikmkn5n
— Clément Lanot (@ClementLanot) September 4, 2021
Auch in anderen Teilen der Stadt fanden große Versammlungen statt. In der französischen Hauptstadt waren am Samstag insgesamt fünf Kundgebungen geplant. Eine große Menschenmenge versammelte sich in der Nähe des Eiffelturms. Die Demonstranten schwenkten französische Nationalflaggen und hielten ein großes orangefarbenes Transparent mit dem Schriftzug “Freiheit” in der Hand.
Mobilisation contre le #PassSanitaire à Paris, 8eme mobilisation consécutive le samedi. #Manifs4septembre #manifestation4septembre pic.twitter.com/ahccYSiG8J
— Remy Buisine (@RemyBuisine) September 4, 2021
“Touchez pas aux enfants !” à Paris #manifestation4septembre #PassSanitaire #Manifs4septembre pic.twitter.com/TZv8TgbXDD
— FranceSoir (@france_soir) September 4, 2021
Die Kundgebung am Eiffelturm wurde von Florian Philippot angeführt, dem Vorsitzenden der rechtsgerichteten euroskeptischen Partei “Patrioten” und ehemaligen Vizepräsidenten von Marine Le Pens Nationaler Versammlung.
Record confirmé pour cette 42è semaine ! Le peuple de France hurle Liberté ! Énorme ! Phénoménal ! 🇫🇷🇫🇷🇫🇷 #manifestation4septembre pic.twitter.com/7hsCRbhraK
— Florian Philippot (@f_philippot) September 4, 2021
#manifestation4septembre Là on bat tous les records !!! Et ça continue d’arriver en masse ! Incroyable mobilisation populaire ! 🇫🇷 pic.twitter.com/5hS8paiMZf
— Florian Philippot (@f_philippot) September 4, 2021
Die französischen Behörden teilten den Medien mit, dass sie allein in der französischen Hauptstadt zwischen 17 000 und 27 000 Menschen auf die Straße bringen wollten. Doch Paris war bei weitem nicht der einzige Ort in Frankreich, an dem es zu massiven Kundgebungen gegen den sogenannten Gesundheitspass kam.
Paris tour Eiffel#Manifs4septembre pic.twitter.com/fhObXYBSvp
— Alain (@Alain83891727) September 4, 2021
🇫🇷 Demonstration in #Albertville in Savoie against the health pass. (@romumartinik) #manifestation4septembre #Manifs4septembre pic.twitter.com/HgrIrd3ojW
— Ignorance, the root and stem of all evil (@ivan_8848) September 4, 2021
Zwischen 2.000 und 2.500 Demonstranten versammelten sich auch in der südlichen Stadt Marseille. Massive Demonstrationen fanden auch in Nizza, Toulon und Lille statt. In der ostfranzösischen Stadt Albertville fand eine große Versammlung statt, bei der die Menschen skandierten: “Wir sind hier, auch wenn Macron uns nicht will”.
Lille#Manifs4septembre pic.twitter.com/2PDUuAblEr
— Alain (@Alain83891727) September 4, 2021
🔥🇫🇷 “Liberté ! Liberté!” scande la foule à Toulon avant d’entonner une Marseillaise vibrante. “Liberté ! Vérité !” #PassSanitaire #manifestation4septembre #Manifs4septembre pic.twitter.com/4m1uzHPDYj
— FranceSoir (@france_soir) September 4, 2021
Auch in der Kleinstadt Valence mit ihren knapp 63.000 Einwohnern zogen am Samstag Tausende durch die Straßen.
In Valence, #France, a city with 64k people gathered thousands today. It’s the 8th weekend of consecutive protests against the sanitary passport of @EmmanuelMacron.#NoVaccinePassports #NoVaccinePassportsAnywhere #manif4septembre #Manifs4septembre #manifestation4septembre pic.twitter.com/yII3hXrRNk
— Sarah Michel (@Sarah_1Michel) September 4, 2021
Für Samstag waren in ganz Frankreich insgesamt 200 Kundgebungen geplant. Die französischen Behörden rechneten damit, dass sich landesweit zwischen 130.000 und 170.000 Menschen an den Protesten beteiligen würden. Die Proteste finden nun schon das achte Wochenende in Folge statt.
Bravo à Montpellier !! Un peuple debout et solidaire est toujours maître de son destin !! Vive la France solidaire et citoyenne contre cette oligarchie qui veut prendre le contrôle de nos vies, nos enfants !! Vive la résistance !! #Manifs4septembre pic.twitter.com/kKswEOcSUG
— Vivre Sainement (@VSainement) September 4, 2021
à Nice comme chaque samedi pour la #manifestation4septembre pour lutter contre le #PassDeLaHonte #NonAuPassDeLaHonte pic.twitter.com/jUahEejfxR
— Loris (@L0wris) September 4, 2021
Die Demonstrationen begannen Mitte Juli, nachdem die Regierung von Präsident Emmanuel Macron ein System eingeführt hatte, das die Vorlage einer Impfbescheinigung oder eines negativen Covid-19-Tests für den Besuch von Restaurants, Theatern, Kinos und Einkaufszentren oder die Fahrt mit einem Fernzug vorschreibt.
Die Behörden sind der Ansicht, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die Menschen zur Impfung zu ermutigen und eine weitere Sperre zu vermeiden. Mehr als 60 % der französischen Bürger sind vollständig geimpft, und 72 % haben mindestens eine Dosis erhalten, so Reuters.
Diejenigen, die sich noch nicht geimpft haben oder dies gar nicht vorhaben, behaupten, dass der Gesundheitspass ihre Rechte beschneidet und sie zu Bürgern zweiter Klasse macht. Dennoch wird die Einführung des Gesundheitspasses von mindestens 67 % der Bevölkerung unterstützt, berichten die französischen Medien unter Berufung auf eine neue Umfrage, die von Odoxa-Backbone Consulting für die französische Zeitung Le Figaro durchgeführt wurde.
Schweizer gegen Regierungsmaßnahmen und Spaltung der Bevölkerung
Auch in der Schweiz waren die Bürger wieder auf der Straße, um gegen die COVID-Maßnahmen und die von der Regierung geförderten Impfpässe zu demonstrieren. Diesmal fand die Veranstaltung in Chur statt.
Aktivisten waren dabei und haben die Veranstaltungen auf Video festgehalten.
RheinTV LIVE von der Demo in Chur, 04.09.2021
DEMO CHUR – LIVE STREAM
Chur 4
Chur