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Von Balfour bis heute (1917-2023) Die Falschheit des Westens deckt den israelischen Staatsterrorismus und den Völkermord

Finian Cunningham

Der Zynismus und die Falschheit westlicher Regierungen angesichts der widerlichen und täglichen Massaker an palästinensischen Zivilisten ist monströs.

Jeden Tag werden im Gazastreifen Hunderte Männer, Frauen und Kinder durch die unaufhörliche israelische Bombardierung aus der Luft ermordet. Krankenhäuser, Moscheen, Kirchen und Wohnungen werden absichtlich und ohne Vorwarnung zerstört. Das ist vorsätzlicher Staatsterrorismus, alles mit voller westlicher Unterstützung.

Die Krankenhäuser sind so mit Opfern überfüllt, dass die Körper nicht einmal identifiziert werden können oder wenigstens ein Leichentuch bekommen. Verstümmelte und blutige Leichen liegen auf dem Boden der Hospitäler ausgebreitet. Vor Angst erstarrten Kindern hat man ihre Namen auf ihre Hände geschrieben, falls sie getötet werden, damit man sie identifizieren kann, berichtet Matt Kennard. Die Lage ist herzzerreißend und vollkommen gottlos. https://informationclearinghouse.blog/2023/10/21/israel-is-a-terrorist-state/

Die Bevölkerung Gazas (2,3 Millionen) ist den herabregnenden Bomben ausgeliefert. Die israelischen Behörden haben letzte Woche die Menschen gewarnt, sie sollten in den südlichen Teil der 40km langen Küstenenklave gehen, angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit, nur um in den ausgewiesenen, angeblich sicheren Zonen von Luftangriffen getroffen zu werden.

In der anderen Enklave, dem besetzten Westjordanland, werden Palästinenser ebenfalls gejagt und erschossen. Wie die Journalistin Lubna Masarwa aus Ost Jerusalem berichtet: „Es fühlt sich an, als würde der gesamte Staat nach einem Völkermord lechzen… Die Situation ist schrecklich. Wir betreten ein neues Zeitalter, das sich schlimmer als die Militärherrschaft anfühlt… Der größte Horror ist das Schweigen und die Mittäterschaft des Westens bei Israels unbeschreiblichen Massakern.“ https://www.middleeasteye.net/opinion/israel-palestine-war-gaza-jerusalem-we-have-all-become-targets

Dies ist ein Völkermord, der in Echtzeit abläuft. Die westlichen Medien zeigen davon ganz kurze Ausschnitte, aber die westlichen Regierungen weigern sich, vom israelischen Regime einen Waffenstillstand zu fordern. Tel Aviv weiß, dass es von den westlichen Staaten und deren moralisch widerwärtigen Führern eine Lizenz zum Massenmord hat.

Da das Gemetzel an palästinensischen Zivilisten zunimmt, sind die politischen Führer des Westens ganz und gar an den Kriegsverbrechen beteiligt. Aber zu ihrer Mittäterschaft kommt auch noch Verachtung: sie wollen gütig erscheinen.

Diese Woche haben US Präsident Joe Biden und fünf andere westliche Führer eine gemeinsame Erklärung herausgegeben und darin ihre Unterstützung für „Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen Terrorismus“ wiederholt. Mit der zusätzlichen und völlig erlogenen Klausel, dass sich Israel an „das internationale Recht hält, einschließlich dem Schutz von Zivilisten“.

Sich an das internationale Recht hält? Ein Regime, das ungeniert jeden Tag Kinder ermordet?, vor den Augen der ganzen Welt?

Neben Biden sind die anderen Unterzeichner der kanadische Premier Justin Trudeau, der französische Präsident Emmanuel Macron, der deutsche Kanzler Olaf Scholz, Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und der britische Premierminister Rishi Sunak.

Diese politischen Führer haben zuvor bereits in früheren, separaten Stellungnahmen ihre ungeteilte Unterstützung für Israels „Selbstverteidigung“ erklärt. Aber jetzt haben sie es für nötig empfunden, eine gemeinsame Erklärung herauszugeben, mit der scheinbaren Sorge über die zunehmenden zivilen Todesopfer. Diese Sorge wurde zweifellos durch den öffentlichen Protest auf der ganzen Welt veranlasst, auch in westlichen Hauptstädten, gegen die barbarische Gewalt des israelischen Militärs.

Die angebliche Sorge westlicher Führer ist eine erbärmliche Täuschung. Wenn sie wirklich an einem Ende des Mordens interessiert wären, dann könnten Washington und die Anderen von Israels Premierminister Benjamin Netanyahu vorbehaltlos verlangen, die mörderischen Angriffe einzustellen. Weit gefehlt. Die Vereinigten Staaten haben gegen eine Resolution des UN Sicherheitsrates für einen Waffenstillstand ihr Veto eingelegt, während die USA mit einer Luftbrücke zusätzliche militärische Waffen nach Tel Aviv schicken. Der Grund für das US Veto? Weil der Inhalt der Resolution nicht Israels „Recht auf Selbstverteidigung“ erwähnt hat.

Zu der Gewalt kommt noch hinzu, dass die Palästinenser in Gaza durch eine israelische Blockade von Wasser und Nahrung abgeschnitten werden. Den Hospitälern geht der Treibstoff für Generatoren und lebensrettende Geräte aus. Ein paar Lkw mit humanitärer Hilfe wurde erlaubt, über die ägyptische Grenze nach Gaza zu fahren.

Aber die westlichen Führer legen in ihrem Zynismus noch eins drauf und sagen in ihrer Erklärung: „Die Staats- und Regierungschefs begrüßten die Ankündigung der ersten humanitären Konvois, die die bedürftigen Palästinenser im Gazastreifen erreichen sollen, und sagten zu, die Koordinierung mit den Partnern in der Region fortzusetzen, um einen dauerhaften und sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung und anderen Hilfsgütern zu gewährleisten, die zur Deckung des humanitären Bedarfs erforderlich sind“.

UN-Beamte in Gaza sagen, dass die bescheidene Hilfe, die gewährt wird, viel zu wenig und zu spät kommt, um die Bedürfnisse von mehr als zwei Millionen Menschen zu decken. Sie bezeichnen sie als „einen Tropfen auf den heißen Stein“ angesichts der verzweifelten Bedürfnisse. Zum Vergleich: 17 Lastwagen durften in den Gazastreifen einreisen. Vor der jüngsten Belagerung der Enklave, die vor mehr als zwei Wochen begann, waren es 500 pro Tag.

Die Angriffe des Hamas am 7. Oktober, bei denen mindestens 1.400 Israelis getötet wurden, waren eine schockierende Gräueltat. Aber dies Verbrechen sind keine Rechtfertigung für den folgenden Massenmord an palästinensischen Zivilisten in Gaza. Diese Woche stieg der Blutzoll in Gaza auf 5.000 Opfer, mehr als die Hälfte davon Kinder und Frauen. Mehr als 12.000 wurden verwundet. Es gibt hier einen größeren Hintergedanken – die vollständige Auslöschung der Palästinenser und Palästinas als zukünftiger Staat.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant, der die Palästinenser zuvor als „menschliche Tiere“ bezeichnet hatte, erklärte diese Woche, dass der militärische Angriff auf den Gazastreifen wahrscheinlich noch mehrere Wochen andauern wird. Eine Bodeninvasion der vom Westen unterstützten israelischen Truppen steht unmittelbar bevor. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Todesopfer unter der Zivilbevölkerung weiter steigen wird.

Die Aufstachelung zu einem regionalen Krieg durch diesen vom Westen geförderten Völkermord erreicht einen Zündpunkt. Die arabischen Staaten sowie der Iran und die Türkei werden durch die Wut ihrer Bevölkerungen unweigerlich zum Eingreifen gedrängt werden.

Obwohl sie die Gefahr eines größeren Krieges durch ihre Mitschuld am Völkermord an den Palästinensern schüren, fügten die feigen westlichen Politiker diese verächtliche Erklärung hinzu: „Die Staats- und Regierungschefs verpflichteten sich, die enge diplomatische Koordinierung fortzusetzen, auch mit wichtigen Partnern in der Region, um eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern, die Stabilität im Nahen Osten zu wahren und auf eine politische Lösung und einen dauerhaften Frieden hinzuarbeiten.“

Der Zynismus und die Doppelzüngigkeit der westlichen Mächte erinnern an die berüchtigte Balfour-Erklärung, die die britische Regierung vor mehr als einem Jahrhundert veröffentlichte.

Im November 1917 schrieb der damalige britische Außenminister Arthur Balfour an den zionistischen Unterstützer und wohlhabenden Bankier Lord Walter Rothschild: „Die Regierung Seiner Majestät betrachtet die Errichtung einer nationalen Heimat für das jüdische Volk in Palästina wohlwollend.“

Diese verhängnisvolle Politik der britischen Regierung führte 1948 zur Gründung des israelischen Staates aus dem kolonialen Besitz Londons in Palästina. Seit 75 Jahren wird die kolonialistische Ausrottung der Palästinenser von den westlichen Regierungen, zunächst von den Briten und später von den Amerikanern, unerbittlich und erbarmungslos unterstützt. Natürlich wurde der Völkermord mit Plattitüden über Frieden und Menschenrechte durchsetzt.

Im Balfour-Dokument hieß es mit falschem Großmut: „Es ist klar, dass nichts unternommen werden darf, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina beeinträchtigen könnte.“

Der Verrat Großbritanniens bestand darin, einen zionistischen Staat in einem mehrheitlich von Arabern bewohnten Land zu errichten. Diese eklatante Verletzung wurde von London jedoch mit einer zynischen und unaufrichtigen Sorge um die Rechte der Palästinenser dargestellt.

Von Großbritanniens Verrat vor mehr als einem Jahrhundert bis zur heutigen Komplizenschaft mit Israels Völkermord an den Palästinensern gibt es eine abscheuliche Kontinuität in der westlichen Täuschung und Schuld.