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Wer, wenn nicht er schon wieder? Der persönliche Ausblick von Bill Gates auf das kommende Jahr sollte uns alarmieren.

Wer, wenn nicht er schon wieder? Der persönliche Ausblick von Bill Gates auf das kommende Jahr sollte uns alarmieren.

von Sven Böttcher

Die Zeit drängt: In seinem frischen Jahresrückblick (1) auf das schwierige 2021 greift Bill Gates, unser aller „Leader“, so Ursula von der Leyen, in Pandemie- wie Klimafragen weit vor und macht kein Hehl daraus, wohin unser Weg 2022 führen wird — und weit darüber hinaus. Was Bill sagt, hat Gewicht. Denn vergessen wir nicht: Bills Kristallkugel hat in der Vergangenheit atemberaubend gut funktioniert; er allein hat schon Anfang 2020 kommen sehen, dass wir in Sachen „Impfen“ alles auf eine Karte setzen würden (2); er allein sah schon im April 2020 kommen, dass 7 Milliarden Menschen geimpft werden würden; er (fast) allein sah für 2021 die überlichtschnelle Entwicklung von wirksamen, komplett nebenwirkungsfreien Gentherapien voraus und die globale Überwachung allen viralen Geschehens. In seiner jüngsten Prophezeiung erweist er sich nun ganz und gar mitmenschlich als „einer von uns“ und weist den Weg in die schöne neue Zukunft. Und man muss gar nichts hineinlesen in seine Ausführungen, denn Bill kommuniziert seine verheerenden Pläne weiterhin verstörend ehrlich. Eine Analyse von Sven Böttcher, Autor des Rubikon-Spiegel-Bestsellers „Wer, wenn nicht Bill?“.

Den Schulterschluss mit uns allen vollzieht Bill direkt: „2021 war ein unglaublich hartes Jahr für viele Menschen, mich eingeschlossen.“ Na gut, der eine oder andere von uns wird das vielleicht als übergriffig empfinden, schließlich ist Bill nicht wegen seines zwei Jahre geschlossenen Schmalzkuchenstandes insolvent, aber vielleicht sind wir ja doch alle nur Menschen und lesen das gern, dieses mitschwingende „Wir sitzen doch alle in einer Jacht“.

Jedenfalls war Bill, wie wir, auch sehr bekümmert, wie er schreibt. Wegen Melinda. Und weil die Kinder alle ausgezogen sind, zum Studieren, und er jetzt ganz allein ist in seinem Reihenhaus. Und weil er so oft nur telekonferieren konnte. Außer bei seinen dauernden Ausflügen mit dem Privatjet, nach Glasgow und so. Aber Flugbenzin ist auch teurer geworden, das geht ja nicht spurlos an einem vorbei. Wer kennt den nicht, diesen Kummer, diesen 2021er Katzenjammer. „Unglaublich hart.“ Für Bill, für uns. Und doch, wir dürfen hoffen, mit ihm, „zuversichtlich, dass 2022 besser sein wird“.

Au ja. Wieso denn? Na, vor allem, weil die Pandemie 2022 vorbei ist:

„Ich bin aber guter Hoffnung, dass das Ende endlich in Sicht ist. Es mag töricht sein, eine weitere Vorhersage zu treffen, aber ich denke, dass die akute Phase der Pandemie irgendwann im Jahr 2022 zu Ende gehen wird.“

Na, Gott sei Dank! Eine klitzekleine Einschränkung folgt allerdings:

„In ein paar Jahren, so hoffe ich, werden Sie nur noch bei der allgemeinen COVID- und Grippeimpfung im Herbst wirklich an das Virus denken müssen.“

„Sie“ muss man hier im „Allgemeinen“ also durchaus kleingeschrieben lesen, denn das gilt ja offenkundig nur für sie, nicht für die, also die anderen, die sich der allgemeinen Behandlung, vulgo Pflichtimpfung nicht anschließen möchten. Aber gut, für „sie“, die Abonnenten, ist ab 2022 alles in bester Butter, einmal im Jahr wird doppelgeimpft, bei Bedarf auch öfter, und zwar ohne die noch 2021 bestehenden logistischen Problemchen: