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Wie eine anti-russische Medienkampagne koordiniert wurde

Im Spiegel ist ein Artikel über einen angeblichen russischen Soldaten erschienen, der von Kriegsverbrechen der russischen Armee erzählt. Was Spiegel-Leser nicht erfahren, ist, wie und von wem diese Geschichte koordiniert wurde.

Im Spiegel ist ein langer Artikel mir der Überschrift „Russischer Offizier beschuldigt eigene Truppen der Folter – »Ich empfinde Reue, aber es gab keine Möglichkeit zu helfen«“ erschienen, in dem ein angeblicher ehemaliger russischer Soldat ausführlich über angebliche Kriegsverbrechen der russischen Armee berichtet. Er will nach eigenen Angaben Zeuge von Folterungen und Plünderungen durch russische Soldaten gewesen sein.

Die Geschichte hat mindestens zwei Haken: Erstens weiß ich aus eigenem Erleben, dass zumindest Teile seiner Geschichte frei erfundene Lügen sind. Zweitens verschweigt der Spiegel, dass es sich bei der Geschichte um eine international koordinierte Medienkampagne handelt.

Die Lügen

In dem Spiegel-Artikel erfahren wir:

„Er sei mit seinem Trupp zuerst nach Melitopol im Gebiet Saporischschja geschickt worden, als Nachhut. Damals, Ende Februar, sei noch in der Stadt gekämpft worden (…) In der Ukraine will er neben all der Gewalt auch Plünderungen beobachtet haben. Diese Schilderungen decken sich mit bisherigen Berichten über das Verhalten russischer Soldaten in besetzten ukrainischen Gebieten. »Unsere Soldaten haben schon in Melitopol jeden Ramsch aus den Häusern der Ukrainer mitgenommen, in die Fahrzeuge gestopft. Es herrschte völlige Anarchie, niemand von der Militärführung hat eingegriffen«. Andernorts hätten russische Soldaten aus einem Lager für