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Zero-Covid

Kann ein »repressiver Staat« ein Virus unterdrücken? Chinas Pandemiepolitik und wie sie der Westen sieht

Vor kurzem ist die vierte, aktualisierte und ergänzte Neuausgabe von Renate Dillmanns Buch »China – ein Lehrstück« im Verlag Die Buchmacherei erschienen. Aus dem Kapitel »China – Stand 2020« veröffentlichen wir die von Dillmann nochmals aktualisierten Überlegungen zur chinesischen Coronapolitik. Wir danken Verlag und Autorin für die freundliche Genehmigung zum Abdruck. (jW)

Das Virus SARS-CoV-2 ist in China entstanden, besser gesagt: Es wurde dort zum ersten Mal festgestellt. Relativ schnell galt die Pandemie in China wie in einigen anderen Staaten als bewältigt. Anders als in Nord- und Südamerika, Europa und Afrika, aber auch in Ländern wie Indien, die lange steigende Infektions- und Todeszahlen registrierten und inzwischen auf Impfung als einzig verbliebene Strategie zur Bewältigung setzen.

Schon die puren Zahlen sind frappierend: China weist – Stand heute, wie der Bundesgesundheitsminister sagen würde – bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden etwa 104.000 Infizierte und weniger als 5.000 Todesfälle auf, Deutschland mit seinen 83 Millionen