Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

Big-Pharma – vom Steuerzahler finanziertes Medikament gegen COVID zeigt das es nicht um Gesundheit geht

Merck preist die erste Tablette gegen Corona an. Die Herstellungskosten liegen bei knapp 18 Dollar, der Pharmakonzern will aber von der US-Regierung 700 Dollar.

Der Pharmakonzern hat für das Medikament Molnupiravir  eine Notzulassung in den USA eingereicht, nachdem eine vorzeitig beendete klinische Studie der Phase III zeigt, dass eine fünftägige Einnahme der antiviralen Tabletten – täglich 8 Tabletten – das Risiko bei gerade Corona-Infizierten um die Hälfte reduziert, ins Krankenhaus zu kommen oder zu sterben. Es handelt sich allerdings um leichte oder mäßige Infektionen.

Das Weiße Haus feierte das Medikament als Mittel zur Bekämpfung von Covid-19 an. Biden bestellte auch gleich 1,7 Millionen Pakete zu je 700 US-Dollar bei dem Pharmakonzern. Wie die Impfung soll auch diese Behandlung kostenlos sein.

Laut einer Analyse von Melissa Barber von der Harvard T. H. Chan School of Public Health und Dzintars Gotham vom King’s College Hospital in London liegen “die Herstellungskosten für Molnupiravir-Kapseln bei 1,74 US-Dollar pro Einheit oder 17,74 US-Dollar pro Fünf-Tage-Kur”.

“Unter Berücksichtigung von 10 % Gewinnspanne und Steuern in Indien ergibt sich ein geschätzter nachhaltiger Generikapreis von 1,96 US-Dollar pro Kapsel oder 19,99 US-Dollar pro Fünf-Tage-Kur”, so die Forscher.

Dean Baker, ein leitender Wirtschaftswissenschaftler am Center for Economic and Policy Research, stellte fest, dass der Preis von 712 US-Dollar pro Kur, den die US-Regierung für Molnupiravir zahlen soll, einem Aufschlag von etwa 4.000 % entspricht.

Setzt sich Merck durch, bringt das Medikament einen Milliardengewinn für den Pharmakonzern auf Kosten der Steuerzahler. Es zeigt doch wiedermal das es Big-Pharma um Geld und Macht geht.