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Das FBI und China sind im Wettlauf um DNA-Sammlungen: 21,7 Millionen Profile und es werden täglich mehr

Das FBI intensiviert seine DNA-Sammlung und steht dabei in direkter Konkurrenz zu Chinas Bemühungen. Die Daten, die The Intercept vom FBI erhalten hat, deuten darauf hin, dass die Behörde bis dato 21,7 Millionen DNA-Profile erfasst hat, was grob 7% der gesamten US-Bevölkerung entspricht. Was dieses Vorhaben weiterhin beeindruckend und gleichzeitig besorgniserregend macht, ist das FBI’s Vorhaben, sein aktuelles Budget von 56,7 Millionen Dollar für die DNA-Datenverarbeitung im Jahr 2024 fast zu verdoppeln.

Ein Grund für dieses ehrgeizige Vorhaben? Die rapide ansteigende Menge an DNA-Proben. Laut FBI-Direktor Christopher Wray hat sich die monatliche Rate, mit der das FBI DNA-Proben sammelt, auf 90.000 erhöht – ein enormer Anstieg im Vergleich zu früheren Raten. Er schätzt, dass diese Zahl bis zu 120.000 Proben pro Monat ansteigen könnte, was auf jährlicher Basis mehr als eine Million zusätzliche DNA-Proben bedeuten würde.

Doch was hat zu diesem drastischen Anstieg beigetragen? Eine maßgebliche Rolle spielt eine Regeländerung aus der Amtszeit von Präsident Trump, welche die Sammlung von DNA von Migranten vorschreibt, die von den Einwanderungsbehörden festgenommen oder inhaftiert wurden.

Diese Entwicklung hat bei vielen Bürgerrechtsaktivisten Alarm ausgelöst. Vera Eidelman von der American Civil Liberties Union äußerte sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen dieser expansiven Datensammlung und warnte vor einem System, das die Privatsphäre und Rechte der Bürger beeinträchtigen könnte.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass das FBI’s Interesse an der DNA-Sammlung nicht neu ist. Seit den 1990er-Jahren hat die Behörde systematisch eine DNA-Datenbank aufgebaut. Mit der Einführung von CODIS im Jahr 1998 wurde die Sammlung und der Austausch von DNA-Daten zwischen den Bundesstaaten weiter standardisiert und ausgeweitet. Was ursprünglich als Mittel zur Sammlung von DNA von strafrechtlich verurteilten Personen begann, hat sich inzwischen erheblich ausgeweitet.

Anna Lewis, eine Forscherin aus Harvard, die sich auf die ethischen Konsequenzen von Genforschung spezialisiert hat, betonte die potenziellen Fallstricke einer solchen aggressiven DNA-Sammlungsstrategie. Die kontinuierliche Ausweitung der Datenbank, weit über das ursprüngliche Mandat hinaus, zeigt, dass Bedenken bezüglich der Privatsphäre und der Bürgerrechte ernst genommen werden müssen.