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Deutsche Studie zu COVID bei Kindern im Alter von 5-11: “Schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle sind gering”, die “Fallsterblichkeit konnte aufgrund fehlender Fälle” für Kinder ohne Komorbiditäten nicht berechnet werden.

medrxiv.org: Risiko von Krankenhausaufenthalten, schweren Erkrankungen und Sterblichkeit aufgrund von COVID-19 und PIMS-TS bei Kindern mit SARS-CoV-2-Infektion in Deutschland.

Hintergrund: Obwohl Kinder und Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen eine geringere Belastung durch SARS-CoV-2-assoziierte Erkrankungen aufweisen, bleibt die Bewertung des absoluten Risikos bei Kindern aufgrund der hohen Dunkelziffer schwierig. Ohne genauere Fallzahlen sind jedoch keine zuverlässigen Risikoanalysen möglich.

Methoden: Wir kombinieren Daten aus drei Quellen – einer nationalen Seroprävalenzstudie (der SARS-CoV-2-KIDS-Studie), dem deutschen gesetzlichen Meldesystem und einem bundesweiten Register für Kinder und Jugendliche, die entweder mit SARS-CoV-2 oder mit dem Pädiatrischen Inflammatorischen Multisystem-Syndrom (PIMS-TS) ins Krankenhaus eingeliefert wurden -, um verlässliche Schätzungen über Krankenhausaufenthalte, Einweisungen auf die Intensivstation und Todesfälle bei Kindern aufgrund von COVID-19 und PIMS-TS zu erhalten.

Ergebnisse: Die Gesamthospitalisierungsrate im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Infektion betrug 35,9 pro 10.000 Kinder, die Einweisungsrate in die Intensivstation 1,7 pro 10.000 und die Sterblichkeitsrate 0,09 pro 10.000. Bei Kindern ohne Begleiterkrankungen war die Wahrscheinlichkeit, einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf zu erleiden, deutlich geringer. Das geringste Risiko wurde bei Kindern im Alter von 5-11 Jahren ohne Begleiterkrankungen beobachtet. In dieser Gruppe lag die Einweisungsrate in die Intensivstation bei 0,2 pro 10 000, und die Sterblichkeitsrate konnte nicht berechnet werden, da keine Fälle vorlagen. Die Gesamtrate der PIMS-TS-Infektionen lag bei 1 pro 4 000 SARS-CoV-2-Infektionen, wobei es sich in der Mehrzahl um Kinder ohne Komorbiditäten handelte.

Schlussfolgerung: Insgesamt ist die SARS-CoV-2-assoziierte Belastung durch einen schweren Krankheitsverlauf oder Tod bei Kindern und Jugendlichen gering. Dies scheint insbesondere für 5-11-jährige Kinder ohne Begleiterkrankungen zu gelten. Im Gegensatz dazu spielt PIMS-TS in allen pädiatrischen Altersgruppen eine wichtige Rolle bei der Gesamtbelastung durch die Krankheit.