Der iranische Geheimdienstminister Esmaeil Khatib hat offiziell erklärt, dass der Iran in den Besitz eines umfangreichen Archivs hochsensibler Dokumente gelangt ist, die sich auf die nukleare und militärische Infrastruktur der israelischen Besatzung beziehen. Er sprach von einem bedeutenden strategischen Durchbruch und einem Meilenstein in den geheimdienstlichen Fähigkeiten des Landes.
In einer vom iranischen Fernsehen ausgestrahlten Erklärung, über die staatliche Medien berichteten, beschrieb Khatib die Operation als „komplex, umfangreich und vielschichtig“. Dabei seien Personen rekrutiert worden, um Zugang zu hochrangigen Quellen zu erhalten. Obwohl genaue Details geheim blieben, bestätigte er, dass die Operation bereits vor einiger Zeit durchgeführt wurde, aus Sicherheitsgründen jedoch erst jetzt öffentlich gemacht werde.
Laut Khatib umfassen die erbeuteten Unterlagen vollständige Akten über Israels Nuklearanlagen, strategische Militärprojekte sowie Informationen zur geheimdienstlichen Zusammenarbeit mit westlichen Staaten – insbesondere den USA. Er betonte:
„Diese Akten stärken die Offensivfähigkeit Irans“, was auf eine grundlegende Veränderung der strategischen Ausgangslage Teherans hindeute.
„Wir haben vollständige Nukleardokumente und Unterlagen über die Beziehungen der Entität zu den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern erhalten“, sagte Khatib – mit „Entität“ meint er das israelische Regime.
„Es handelt sich nicht nur um Tausende von Seiten, sondern um einen nachrichtendienstlichen Schatz von strategischem, operativem und wissenschaftlichem Wert.“
Er bestätigte, dass die Dokumente sicher in den Iran verbracht wurden, wollte jedoch aufgrund der sensiblen Methoden keine Einzelheiten nennen:
„Die Art und Weise, wie diese Dokumente ins Land gelangten, ist genauso bedeutend wie ihr Inhalt. Deshalb halten wir diese Informationen derzeit noch zurück.“
„Bahnbrechender geheimdienstlicher Erfolg“
Khatib bezeichnete die Aktion als „eines der bedeutendsten nachrichtendienstlichen Ereignisse der letzten Jahre“.
„Was wir erhalten haben, ist ein echter Schatz – in Bezug auf Strategie, operative Planung und militärische Einsatzkonzepte.“
Das iranische Staatsfernsehen kündigte weitere Enthüllungen in naher Zukunft an. Es wird erwartet, dass Khatib in den kommenden Tagen ausgewählte Details der Operation sowie Teile der Dokumenteninhalte veröffentlichen wird.
Auch wenn die konkreten Auswirkungen des Datenfundes noch unklar sind, bezeichnen iranische Regierungsvertreter die Operation als bedeutenden geheimdienstlichen Sieg über Israel – inmitten eines anhaltenden Schattenkriegs zwischen Teheran und Tel Aviv, der Cyberangriffe, verdeckte Operationen und Stellvertreterkonflikte in der Region umfasst.
Atomstreit: Iran und Israel auf Kollisionskurs
Israel versucht seit Jahren, den Iran zur vollständigen Einstellung seiner Urananreicherung zu zwingen – etwas, das Teheran kategorisch ablehnt. Der Iran beruft sich dabei auf sein legitimes Recht zur zivilen Nutzung der Atomtechnologie.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom 30. Mai ist Israel zunehmend besorgt, dass die USA im Rahmen der laufenden Atomverhandlungen Zugeständnisse an den Iran machen könnten, die aus israelischer Sicht „wesentlich“ und „nicht verhandelbar“ sind.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat wiederholt erklärt:
„Ein schlechtes Abkommen ist schlimmer als kein Abkommen“, womit er seine fundamentalen Vorbehalte gegenüber einem neuen Atomdeal zum Ausdruck bringt.
Von der Zeitung zitierte Analysten weisen darauf hin, dass Israel kaum in der Lage wäre, einen erfolgreichen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen ohne US-Unterstützung durchzuführen.
Eine mit der strategischen Planung vertraute Quelle sagte dem WSJ, dass Israel Anfang des Jahres einen Militärschlag gegen den Iran vorbereitete. Auf Bitten der Trump-Regierung sei der Angriff jedoch verschoben worden, um Raum für diplomatische Verhandlungen zu lassen.