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Kenia weitet umstrittenes digitales ID-System aus

Kenia weitet umstrittenes digitales ID-System aus

Ausweitung der Biometrie.

Die kenianische Regierung hat mit der offiziellen Verabschiedung eines Gesetzes zur Neugestaltung ihres digitalen ID-Systems einen entscheidenden Schritt in Richtung einer dystopischen Technologie getan. Das neue System baut auf der bestehenden Infrastruktur für die biometrische Bürgerregistrierung auf und sieht die Ausgabe eines digitalen Personalausweises, eines umfassenden digitalen Personenregisters und eines eindeutigen Personenidentifikators vor.

Der Vorschlag umfasst auch das UPI, das die Ausstellung von Geburtsurkunden vereinfacht, indem es diese direkt Neugeborenen zuordnet.

Ohne die traditionellen Verfahren aufzugeben, hat die kenianische Regierung ihre Anforderungen an die Identitätsprüfung modernisiert. Aufbauend auf der bereits umstrittenen Fingerabdruck-Biometrie hat sie Fortschritte bei der Gesichtserkennung und der Iris-Biometrie in ihr Verifikationsrepertoire aufgenommen.

Die Verantwortlichen versicherten, dass die Vorbereitungen für den Testlauf des neuen Systems abgeschlossen seien und zeigten sich optimistisch, dass die Maisha Card sicher und fälschungssicher sei.

Das Projekt hat aber noch eine tiefere Bedeutung. Mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Welt wird die Angreifbarkeit persönlicher Daten immer größer und wirft Fragen zum Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und Datenschutz auf. Bischof Philip Kitoto, Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Kenia, betonte, dass das Programm auf diese Ängste eingehen müsse, indem es die grundlegenden Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit aufgreife. Auch Beamte schlossen sich dieser Meinung an und bekräftigten ihr Engagement für eine ordnungsgemäße Verwaltung des digitalen ID-Systems.

Während die Regierung ihre digitale Transformation vorantreibt, bittet sie um Kommentare zu den Auswirkungen von Gesichts-, Iris- und anderen biometrischen Daten in öffentlichen Bereichen.