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Rheinmetall, früher Oerlikon-Contraves an der Birchstrasse in Zürich-Oerlikon, Foto: Heinrich Frei

Schweizer Rüstungstradition – Das vermeintlich neutrale und friedfertige Land gehört zu den größten Waffenexporteuren der Welt.

Schweizer Soldaten töten normalerweise nicht. Aber sie üben fleißig das Töten im Rahmen einer rigiden Wehrpflicht, während Schweizer Rüstungsfirmen das Töten anderswo auf der Welt unterstützen und Schweizer Banken dafür Geld geben. Beim Kriegswaffenexport steht die Schweiz an siebter Stelle weltweit, pro Kopf der Bevölkerung gerechnet. Sehr oft gehen die Rüstungsgüter in Spannungsgebiete oder an Krieg führende Länder, vor allem solche der NATO. Das kleine, vermeintlich harmlose Land hat somit auch erheblichen Anteil an der historischen Schuld der westlichen Hemisphäre. Und Rüstung tötet, schon bevor auch nur ein einziger Schuss auf einen realen Menschen abgefeuert wurde: indem das dafür aufgewendete Geld sinnvolleren Verwendungszwecken entzogen wird — etwa der Hungerbekämpfung.

Vor Jahren verteilten wir Flugblätter, vor dem Eingang der Waffenfabrik Oerlikon-Contraves von Dieter Bührle an der Birchstrasse in Zürich. Die Arbeiter hatten keine Zeit, um mit uns zu diskutieren, denn sie mussten vor 13.28 Uhr einstempeln, wie sie uns sagten, sonst gebe es einen Lohnabzug.