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Tucker Carlson: Amerikaner „marinieren in Lügen“ aus Israels „unglaublich raffinierter Propaganda“

US-Führer dürfen sich „nicht vor Israel niederwerfen“, sagte der Kommentator. Er forderte außerdem ein Ende der Doppelstaatsbürgerschaft und verlangte, dass AIPAC sich als ausländische Lobby registriert.

In einem als „außergewöhnlich“ bezeichneten Monolog kritisierte Tucker Carlson scharf die sogenannte „besondere Beziehung“ zwischen den USA und Israel. Er prangerte an, wie amerikanische Beamte zugelassen hätten, dass die Regierung dieses „winzigen“ Landes die USA „erniedrigt“, die Öffentlichkeit zensiert und sie gleichzeitig seit Jahrzehnten in Propagandalügen „mariniert“. Jeder, der sich auch nur geringfügig gegen diese Agenda stelle, werde als „Nazi“ oder „Antisemit“ diffamiert.

Carlson forderte, die „Gesundheit und Balance“ in den Beziehungen zu Israel wiederherzustellen: durch eine globale Perspektive, durch Wiederherstellung des nationalen Selbstrespekts und das Ende der Unterordnung unter einen Klientenstaat. Die USA müssten das Konzept der Staatsbürgerschaft erneuern – und „ihre Theologie in Ordnung bringen“.

„Es gibt nur ein Thema, und das ist Israel“, sagte Carlson mit Blick auf die sozialen Medien, die er als „einzige verbliebene Nachrichtenquelle Amerikas“ bezeichnete.

Israel sei im Vergleich ein „winziges und geopolitisch unbedeutendes Land“ mit „nur neun Millionen Menschen“ und „keinen nennenswerten natürlichen Ressourcen“. Und dennoch stehe es im Zentrum der Aufmerksamkeit – und der Ausgaben: über 30 Milliarden Dollar an Militärhilfe seit dem 7. Oktober 2023, insgesamt mindestens 300 Milliarden Dollar in 80 Jahren.

„Israel ist mit Abstand der größte Empfänger amerikanischer Hilfe“, so Carlson. Da auch Ägyptens Hilfen primär Israels regionalen Interessen dienten, könne man diese ebenfalls dazuzählen. „Wir geben unsere Zeit, unser Geld und riskieren enorm viel für ein Land, das geopolitisch völlig unbedeutend ist.“

Diese Abhängigkeit habe die Beziehungen der USA zu großen Nationen wie China und Indien massiv belastet, die – ebenso wie der Großteil der Welt – den Krieg in Gaza ablehnten. Carlson bezeichnete diesen als „keinen wirklichen Krieg“, sondern als „massive Vertreibung und Tötung von Zivilisten, Frauen und Kindern im großen Stil“.

Die meisten Amerikaner hätten „keinerlei Vorstellung davon, wie unverhältnismäßig“ die US-Verpflichtungen gegenüber Israel seien, „weil sie in Lügen über diese Beziehung mariniert werden – von der politischen Klasse und den Medien“.

Er verwies auf Nikki Haley, die 2023 erklärte: „Nicht Israel braucht Amerika. Amerika braucht Israel.“ – „Das ist in keiner Weise wahr“, entgegnete Carlson. „Israel könnte ohne die USA nicht überleben. Es gibt keine Welt, in der Amerika Israel mehr braucht als umgekehrt.“

Diese jahrzehntelange Propaganda habe ein „Klima der Angst“ geschaffen, in dem sich kaum jemand traue, kritische Fragen zu stellen – aus Angst, als Antisemit diffamiert zu werden. „Das ist der Zustand der USA seit über 50 Jahren“, so Carlson. „Eine Kultur der Einschüchterung. Jeder hat Angst vor Israel, vor dem Thema, teilweise sogar vor dem Staat selbst.“

Der eigentliche Skandal liege in der Unterwürfigkeit der amerikanischen Führung: „Unsere Anführer lassen sich seit Jahrzehnten von einem fremden Staat demütigen.“ Sie müssten „endlich Selbstachtung zeigen und aufhören, sich von einem Klientenstaat herumkommandieren zu lassen“.

Er erinnerte an Israels Spionage gegen die USA – den Pollard-Fall –, an den Angriff auf die USS Liberty 1967 und an Berichte über israelische Offiziere, die während des jüngsten Krieges Pentagon-Mitarbeiter „anschrieen und Befehle erteilten“. „Je länger man solches Verhalten duldet, desto mehr bekommt man davon – und genau das ist passiert.“

Carlson forderte, amerikanische Politiker müssten ihre „heilige Pflicht“ erfüllen, Amerikaner „gegen alle ausländischen Staaten zu verteidigen“, anstatt „sich vor einer fremden Nation niederzuwerfen“.

Er zeigte einen Clip, in dem Benjamin Netanjahu in New York offen mit amerikanischen „pro-israelischen Influencern“ über Zensurstrategien spricht. „Stellt euch das vor – ein ausländischer Regierungschef prahlt damit, Amerikaner zu zensieren“, kommentierte Carlson. „Und das von einem Land mit neun Millionen Einwohnern, das völlig von unseren Steuergeldern abhängt.“

Netanjahu habe dort erklärt, man müsse Social Media als „Waffen im Informationskrieg“ nutzen und die Übernahme von TikTok durch zionistische Milliardäre sei „entscheidend“. Er sprach auch davon, Elon Musk – „einen Freund“ – zu beeinflussen, um Inhalte auf X zu zensieren.

„Die Meinungsfreiheit ist das zentrale Fundament Amerikas“, sagte Carlson. „Und dieser Mann, dessen Staat nur durch unsere Unterstützung existiert, sagt, Amerikaner hätten dieses Recht nicht.“

So entstehe eine „brutale Propagandakampagne“, in der jeder, der widerspricht, „sofort verleumdet und diffamiert“ werde.

Carlson forderte schließlich, die USA müssten den Wert der Staatsbürgerschaft wiederherstellen – Gleichheit, Rechtsschutz und freie Rede. Dazu gehöre auch, Doppelstaatsbürgerschaft zu verbieten. „Man kann nicht zwei Herren gleichzeitig dienen.“ Wer in einer fremden Armee kämpfe, solle seine US-Staatsbürgerschaft verlieren.

Zudem müsse AIPAC sich endlich als ausländische Lobby nach dem Foreign Agent Registration Act (FARA) registrieren. „Es ist die einzige Lobby einer fremden Macht, die davon ausgenommen ist – und das ist absurd.“

Am Ende ging Carlson auch auf religiöse Fragen ein: Der christliche Zionismus, der den modernen Staat Israel religiös verklärt, sei eine „Häresie“. Es sei „verrückt“ zu behaupten, Gott bevorzuge Menschen „aufgrund ihrer DNA“. Das Christentum sei universell – „die Auserwählten sind jene, die Jesus wählen“.

Wer den Glauben benutze, um das Töten Unschuldiger zu rechtfertigen, begehe Ketzerei. „Im Christentum ist eines unmissverständlich klar: Christen dürfen das Töten Unschuldiger nicht dulden. Punkt.“